Hallo meine Lieben,
mittlerweile ist die Terrorbohne bereits zwei Jahre alt. Irre oder? Naja, wie dem auch sei, ich habe euch damals ja bereits erzählt dass wir uns beim dritten Kind dazu entschieden haben, Stoffwindeln zu verwenden.
Rückblickend betrachtet haben wir das Wickeln mit Stoff mal mehr mal weniger konsequent betrieben, aber dazu wann anders mehr. Hier und Heute möchte ich euch lediglich die drei Stoffwindelsysteme vorstellen mit denen wir unsere Tochter wickeln und die jeweiligen Vor- und Nachteile kurz umreißen.
Das All in One System
Das All in One System ist das Stoffwindelsystem, welches den gewöhnlichen Wegwerfwindeln am nächsten kommt.
Man hat, wie der Name schon sagt, eine komplett fertige Windel. Wenn man die Saugleistung erhöhen möchte, kann man noch einen sogenannten “Booster” reinlegen, aber generell kommt bloß noch ein Windelvlies, welches das große Geschäft auffängt in die Windel und schon kann sie angelegt werden.
Das All in One Stoffwindelsystem ist das unkomplizierteste, aber auch ganz klar das teuerste der Stoffwindelsysteme, da man, diese wie Wegwerfwindeln einmal anzieht und beim nächsten Wickelzyklus in die Wäsche gibt. Dementsprechend viele dieser Windeln benötigt man um immer eine ausreichende Menge über den Tag verteilt zur Verfügung zu haben ohne täglich eine extra Maschine Stoffwindeln zu waschen.
Je nach Angebot, kostet eine AiO Windel zwischen 20€ und 35€.
Eine All in One (AiO) Windel von TotsBots*
Die Pocketwindeln
Wie der Name “Pocket” schon verrät, haben diese Windeln eine Tasche eingearbeitet. In diese kann man beliebige Saugeinlagen legen. Zum Schluß wieder ein Windelvlies oben drauf und schon kann es losgehen. Die Tasche ist ein Teil der Windel, weshalb sie ebenso wie die AiO (All in One) Windel, nach einmaligem Wickelzyklus in die Wäsche muss.
Meiner Meinung nach, ist der einzige Vorteil der Pocketwindel gegenüber der AiO, dass man das Saugmaterial frei wählen kann. Dort gibt es ja auch schon diverse Unterschiede. Von selbstgenähten Frotteeeinlagen über Ikea Waschlappen bis hin zur Bambus-/Mikrofaser-/Hanfeinlage findet ihr mittlerweile alles in den Stoffwindelshops oder bei Amazon*.
Kurz und Knapp, das Pocketsystem ist quasi eine Mischung aus den beiden Stoffwindelsysteme AiO und dem Überhosensystem. Hat aber auch die gleichen Nachteile wie das AiO System.
Eine Pocketwindel kostet, je nach Angebot ebenfalls zwischen 20€ und 35€.
Eine Pocketwindel von Windelland
Das Überhosensystem
Das Überhosensystem ist das mit Abstand flexibelste, günstigste aber auch aufwendigste Stoffwindelsystem. Man benötigt theoretisch nur eine Handvoll Überhosen und baut sich die Windel damit so zusammen, wie es einem beliebt. Die Überhose bildet dabei das Grundgerüst und wird mit Saugeinlagen und/oder Waschlappen bestückt. Meistens haben diese Überhosen oben und unten noch Laschen, in diese man das Saugmaterial reinlegen kann. Zum Schluß dann noch das Windelvlies oben drauf gelegt und schon kann’s losgehen.
Schon, ist dabei relativ. Denn man muss sich die Windel vor dem anlegen, ja jedesmal im Vergleich zur AiO erst zusammenbasteln. Ich habe es mir daher angewöhnt bereits beim Wäsche wegräumen, diese immer komplett fertig zu bestücken, so dass ich sie dann, beim Wickeln nur noch anlegen muss. Das wäre auch mein großer Tipp für alle, die sich für dieses System entscheiden. Bereitet eure Windeln bereits beim einräumen vor.
Ein großer Vorteil des Systems ist: solange die Überhose sauber bleibt, könnt ihr sie einfach weiterverwenden und müsst nur die Einlagen austauschen. Meistens wechsel ich trotzdem die komplette Windel aus. Aber, je voller der Windeleimer und je leerer das Regal mit den sauberen Windeln wurde, habe ich auch schon zwei Überhosen im Wechsel verwendet. Das sieht dann so aus, dass ich die Einlagen der genutzten Windel, in den Windeleimer werfe, die benutzte Überhose fix auswische und zum auslüften auf Seite lege. Derweil wickel ich die Bohne mit einer zweiten vorbereiteten Überhose und kann die ausgelüftete Überhose kurze Zeit später erneut frisch vorbereiten für die nächste Runde.
Also, wie schon erwähnt beim Überhosensystem, ist man gezwungen sich seine Windel, selbst zusammen zu basteln und man benötigt dadurch natürlich mehr Vorbereitungszeit, dafür ist es aber das kostengünstigste.
Eine Überhose kostet im Schnitt zwischen 12€ und 25€ und wird je nach Anbieter auch schon mit einer oder zwei Einlagen geliefert. Ihr benötigt also zusätzliche Wechseleinlagen die findet man in 5er Pack bereits ab 15€.
Eine fertig vorbereitete Blueberry Capri Überhose*
Welches dieser drei Stoffwindelsysteme ist denn nun das Beste?
Ganz einfach: Alle und Keines.
Alle Stoffwindelsysteme haben ihre Vor- und Nachteile. Die einen sind aufwändiger, die anderen dafür wesentlich teurer in ihrer Anschaffung. Wir haben uns tatsächlich durchprobiert. Wir waren noch so dumm und haben uns von allen Systemen Windeln gekauft und der Reihe nach geguckt, wer mit was letztlich besser parat kommt. Mein Mann schwört z.B. auf die AiO mit Klettverschluss von Totsbots.
Ich hingegen greife immer als erstes zu den Blueberry Capri Überhosen mit Druckknöpfen. Da diese aber kostspieliger sind, haben wir davon bislang nur 3 und wenn diese in der Wäsche sind, greife ich entweder zu den Bambino Mio oder den Pop-In Überhosen.
Ihr seht, sogar innerhalb eines Haushaltes, kann das Favoritensystem variieren.
Beim wickeln mit Stoff, gilt: Jeder wie es für einem selbst am besten passt!
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Beitrag unsere Stoffwindelsysteme , nochmal etwas näher bringen, falls ihr noch Fragen habt das Thema betreffend, lasst mir diese gerne in den Kommentaren da, ich versuche nach besten Wissen und Gewissen zu antworten und freue mich auf einen regen Austausch <3
Micha meint
Wir haben auch etwas experimentiert und uns letztendlich für die klassischen Überhosen und Einlagen entschieden.
Wir haben auch zwei all in one Systeme, aber die Trockenleistung auf dem Wäschegestell passt einfach nicht.
Da geht der ganze Vorteil des Systems wieder flöten.
Im Allgemeinen war die Entscheidung für die Stoffwindeln allerdings die richtige!
Liebe Grüße, Micha
influ meint
Hi Micha,
das ist ein sehr guter Punkt den du ansprichst und den ich hier noch überhaupt nicht berücksichtigt hatte.
Ja, auch wir trocknen unsere Stoffies auf dem Ständer, lediglich die Einlagen trockne ich im Trockner. Und die Überhosen sind dabei natürlich sehr viel schneller wieder getrocknet als Wir haben auch noch “Snap in Ones” im Haus, diese nutze ich allerdings ebenfalls als Überhosen. Die Einlagen kann ich dann rausholen und separat trocknen.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Bea