Gedankenkarussell – Warum ich das Autismusthema etwas in den Hintergrund geschoben habe

Hallo ihr Lieben,

es ist mal wieder an der Zeit für ein kleines bzw. größeres Update zum Alltagschaos und da mich zwischenzeitig auch diverse Fragen, bzgl des Autismusverlaufs der Jungs erreicht haben, möchte ich in Zukunft das Thema auch wieder etwas mehr in den Vordergrund bringen. Es ist ein wichtiges Thema! Nicht nur für uns als Chaosfamilie im Spektrum, sondern auch für immer mehr Menschen dort draussen. Mich erreichen sowohl Privatnachrichten auf den Social Media Konten, als auch Emails in denen zum Beispiel gefragt wird ob und wie Fünni denn inzwischen spricht, ob er noch Einlagen und Physio braucht und ob ich davon Fotos schicken kann, ob und wie Johnny seinen Abschluss geschafft hat etc.pp. 

Die Problematik:

An dieser Stelle muss ich mal etwas einwerfen:

“Ich kann und will gar nicht alle Fragen beantworten. Was diese Themen angeht, schlagen schon immer zwei Herzen in meiner Brust.” 

• Das eine, das gerne anderen Eltern & Betroffenen in der gleichen Situation helfen und Input zu Alltagsproblemen im Bereich Autismus geben möchte.
• Das Löwenmamaherz, das die Persönlichkeitsrechte der eigenen Kinder wahren und schützen möchte.

Ich denke das sollte jeder verstehen können. Ich habe hier viel über sensible Themen wie Inkontinenz und Hilfmittelversorgung geschrieben, das waren und sind wichtige Themen im Autismusspektrum. Dennoch habe ich immer versucht auch die Kinder möglichst anonym zu halten. Im Nachhinein betrachtet, ist mir das meiner Meinung nicht immer so gut gelungen wie ich es mir gewünscht habe. Denn als ich plötzlich eine PN, als Reaktion auf meinen zuvor geposteten Beitrag mit dem Inhalt:”Unsere Kinder sind in der selben Klasse.” erhielt war das schon ein kleiner Schockmoment. Weil ich eben dies immer versucht habe zu vermeiden. Aber die Grätsche mir offenbar nicht immer gelungen ist. 

Dieses Gedankenkarussel, soll auch niemanden davon abhalten mir eine Frage die ihm oder ihr unter den Nägeln brennt zu stellen. Aber beachtet bitte immer:

“Auch ich bin nur eine Mama, die sich plötzlich in dieser Situation befunden hat – ich bin keine Beratungsstelle, keine Pysiotherapeutin, Heilpädagogin oder Logopädin.”

So gern ich euch zu allen Problemen die perfekte Lösung präsentieren wollen würde, kann ich lediglich von unseren eigenen Erfahrungen berichten und diese sind vielleicht völlig anders gestrickt als eure. Ich bin nur eine dreifach Mama, ich kann mir gar nicht die Zeit nehmen Seitenlange Emails durch zu lesen, in denen ich gefragt werde, warum das eigene Kind denn mit 3 Jahren nicht spricht.

Ja, wir waren in genau dieser Situation und ich habe UNSEREN Weg daraus auch beschrieben. In diversen Beiträgen könnt ihr nachlesen, das Fünni jahrelang Logo erhalten hat, dass wir sogar mit Gebärdensprache angefangen hatten und das es letztlich das (in Eigenleistung – nicht von der Krankenkasse übernommene) FliPbuch war, dass den Knoten platzen ließ. Aber: dies war UNSER Knoten. Euer Knoten, bzw der eurer Kinder ist vielleicht ein ganz anderer. 

Der Lösungsansatz:

Wie schon weiter oben Erwähnt, habe ich schon einige Fragen zum aktuellen Stand erhalten. Hier und da, habe ich sogar spontane kleine Updates auf Instagram, Facebook und eX – Twitter gepostet. Folgt uns gerne dort. Denn es ist zeitlich gesehen, für mich natürlich deutlich leichter mal fix ein Bildchen mit Text zu posten, als einen kompletten Blogbeitrag zu tippen. 

Dort habe ich vor kurzen auch noch zu neuen Fragen aufgerufen und die ein oder andere Frage via PN erhalten. Das ist super! So kann ich sehen was euch interessiert, was euch unter den Nägeln brennt und kann gleichzeitig die Fragen soweit filtern, dass ich nicht die Persönlichkeitsrechte der Kinder untergrabe. 

Johnny ist inzwischen fast 17 und macht Youtube Videos. Ehe er diese hochladen darf, erwarte ich von ihm, dass er sie uns Eltern zeigt. Gleiches werde ich also natürlich auch hier tun. Ehe ich einen Beitrag hochlade, der ihn und seine Entwicklung betrifft, werde ich ihn diesen lesen und absegnen lassen. 

Bei Fünni und der Terrorbohne kann ich es mir natürlich nicht so leicht machen. Da muss ICH nach bestem Wissen und Gewissen filtern, denn ich möchte nicht irgendwann zu einer dieser Familienblogger Mamis werden, wie man sie leider zu Hauf’ findet. Das hier ist MEIN Blog. Meine Gedankenablage und nicht die Bühne auf die ich meine Kinder stelle. Ich saß’ selbst kürzlich noch in Köln in der L’Osteria und dachte: “Ah, das Kind kommt mir aber bekannt vor.” als es von den Toiletten an unserem Tisch vorbei lief. Kurz umgeguckt: “Ah, da ist die YouTube Mami mit ihrer Familie.” 

Das wäre für mich, eine echte Horrorvorstellung. Wenn ich mit meiner Familie essen gehe und wildfremde auf Anhieb meine Kinder erkennen und zuordnen können! 

So, ich denke damit habe ich die Gedanken für heute genug umher fahren lassen. Falls es noch weitere Fragen gibt, lasst sie mir gerne zum filtern da und im nächsten Gedankenkarussell lassen wir diese dann gemeinsam ihre Runden drehen. Habt noch einen wundervollen Herbsttag <3