Hallo meine Lieben,
wenn ich so drüber nachdenke, ist dieser Post eigentlich schon lange überfällig. Denn viele Leute wundern sich natürlich, warum diese Seite von 3 Postings die Woche runtergerutscht ist auf 1-3 Postings im Monat. Solche Themen, lassen sich meiner Meinung nach, am Besten in einem Gedankenkarussel aufs virtuelle Papier bringen. Ohne große Planung einfach aus dem Kopf raus in die Welt.
Und, eigentlich sind die Gründe dafür ganz einfach:
Die Hoch-Zeit der Blogger ist schon länger vorbei und zeitweise fühlt es sich auch für mich an, als gehören Chaos & Konfetti und Ich einer aussterbenden Art an. Sogar “große” Familien und Lifestyleblogs verschwinden aus dem Internet und deren Verfasser/innen orientieren sich um. Entweder sie legen das Thema Bloggen komplett ad Acta und kommunizieren nur noch (Privat) über Social Media oder sie verlagern sich auf die Social Media Videoproduktion, werden Coaches für irgendwas oder gehen ins Networkmarketing.
Weblogs – die vom aussterben bedrohte Art
Dem ein oder anderen wird es erst jetzt, beim drüber lesen bewusst werden, dass auch Webseiten, die sie/er gern besucht hat, eingestellt wurden. Ich beobachte dies schon länger und habe schon vor etwa 5 Jahren gesagt, dass die Hoch-Zeiten der klassischen Blogs vorbei sind und Social Media diese mehr und mehr verdrängen wird. Die Leute wollen unsere Texte nicht mehr ständig lesen müssen. Der Nutzer möchte mit dem Content berieselt werden.
Da sind bewegte Bilder, wesentlich einfacher zu konsumieren als ein Textblock. Ich selbst kann mich davon auch nicht freisprechen. Morgens bei ner Tasse Kaffee, scrolle ich auch lieber kurz durch Twitter, Instagram oder Youtube als durch Blogtexte.
Aber seien wir ehrlich, die meisten dieser Videoinhalte sind nach 5 Minuten wieder vergessen. Ein Instagramposting, ist genau solange relevant, wie der Algorithmus ihn auf Grund von Kommentaren, Herzen und Wimpeln für Interessant hält. Danach verschwindet er im Nirvana. Storyposts, haben – sofern sie nicht als Highlight gepinnt werden – eine Haltwertszeit von 24 Stunden. Da haben klassische Blogposts und Youtube Videos definitiv eine längere Lebensdauer.
Obwohl ich die letzten 1,5 Jahre hier nur sporadisch neuen Content geliefert habe, hat sich dies in meiner Statistik nicht negativ gespiegelt. Es gibt Beiträge, wo ich mir selbst schon vorgenommen habe mal neue Fotos zu machen und einzubauen, weil diese einfach schon über 10 Jahre alt sind und von der Fotoqualität her auch so ausschauen.
Wird Chaos & Konfetti dann auch bald eingestampft?
Nein.
Aber ich breche mir auch keinen mehr ab um 3x pro Woche neuen Content zu liefern und möglichst breit gefächert in die Welt des Internets zu streuen.
Ich gehöre heute zu den wenigen glücklichen Bloggern, die sagen können, dass sie nicht des Geldes wegen Content produzieren müssen. Für uns war und ist das Geld, was vom Blog abfällt immer ein “nice to have” gewesen. Wir mussten zum Glück nie, mit einem festen Blogeinkommen rechnen um unsere Familie zu finanzieren. Das wäre, ganz davon ab auch gar nicht Möglich gewesen. Zum einen, war ich dafür immer zu klein mit meiner Reichweite und zum anderen, gab es gar keine festen Einkommenszahlen mit denen ich hätte rechnen können.
Irgendwann musste aber auch ich anfangen, meine investierte Zeit zu splitten. Ich bin hier eine One-Woman Show. Klar, Männe kümmert sich um die Technik hinter dem Blog, aber alles andere mache ich, ebenso wie viele andere Content Creatoren selbst.
- Brainstorming
- 20+ Emails pro Tag sortieren und ggf. beantworten
- Recherche
- Texte
- SEO Optimierung
- Fotos
- Bildbearbeitung
- Grafiken (für Pinterest) erstellen
- Beiträge auf den unterschiedlichen Social Media Kanälen teilen
- generelles betreuen und bespielen der Social Media Kanäle
Falls ihr euch also schon mal gefragt habt, warum die großen Influencer ein Managment im Hintergrund sitzen haben: Diese Auflistung ist ein Grund. Aus so einem kleinen Weblog wie Chaos & Konfetti, kann man auch ganz einfach einen Vollzeitjob machen. Für gewöhnlich kostet mich ein Blogbeitrag zw. 3 und 6 Stunden meiner Zeit. Ohne ggf. die Vorabrecherche und das anschließende “spreading”.
Und genau dies ist in meinen Augen der springende Punkt, warum immer mehr Blogger aufhören. Es kostet einfach verdammt viel Zeit. Zeit die nicht gesehen und schon gar nicht anerkannt wird. Wie oft musste ich mir anhören:
“Ist aber schon unverschämt, dass du dir einen solchen Beitrag 3-stellig bezahlen lässt, andere gehen für ihr Geld richtig arbeiten.”
“Was, du nimmst Geld für Kooperationen? Aber wenn wir dir, eine gratis Tütensuppe zum verlosen zu kommen lassen, wäre das doch eine win:win Situation”.
Tja nun…
…
…
was soll ich dazu schon sagen?
Außer das auch mein Vermieter sich leider nicht mit Tütensuppen abspeisen lässt.
Aber spätestens seit der ganzen Corona Lockdowns, der Geburt der Terrorbohne und der Inflation, musste auch ich meine Zeitaufteilung und den Kosten / Nutzenfaktor überdenken.
- Da steht an erster Stelle ganz klar die Carearbeit in der Chaosfamilie
- damit einher geht unser Haushalt, Finanzen etc. pp.
- ich arbeite seit fast einem Jahr zusätzlich im Einzelhandel
- der Stoffkonfetti Onlineshop will regelmäßig befüllt werden (findet ihr oben verlinkt 😉 )
- Chaos & Konfetti Website
- Unser Willi der Wohni Projekt
Grob überschlagen komme ich allein damit bereits auf 5 Jobs die ich zeitgleich jongliere. Jeder muss da irgendwann anfangen Abstriche zu machen und Prioritäten zu setzen. Und genau dies, ist denke ich ein ganz großer Aspekt, weshalb immer mehr (Familien-)blogger die Segel streichen und sich umorientieren.
Hier bleibt also erstmal alles wie es ist
Also… lange Rede kurzer Sinn: Hier wird erstmal alles so bleiben wie es aktuell ist. Es wird Zeiten geben, da kommen mehr Beiträge, es gibt Zeiten, da bleibt es einfach stiller. Denn das Bloggen an sich und Chaos & Konfetti, waren und sind für mich immer ein kleiner Safespace in der großen Internetwelt gewesen. Hier kann ich mein Gedankenkarussell ganz einfach aufs virtuelle Papier bringen. Ich kann schreiben worüber auch immer ich grade schreiben möchte. Vorausgesetzt: Ich habe die nötige Zeit dazu. Und das ist etwas, was ich so schnell nicht aufgeben möchte <3
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