Hallo meine Lieben,
nach laaaaaanger Leseflaute wird es mal wieder Zeit, für eine Rezension auf dem Blog. Eine um die ich mich bereits sehr lange gedrückt habe, um ehrlich zu sein.
Bei dem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexpemlar, dass mich genau zu Beginn der Coronazeit erreicht hat. Deswegen lag es ungewollter Weise leider erstmal eine Zeit unangetastet im Regal. Ihr wisst ja, Corona, erste, zweite und dritte Welle, Kinder monatelang Daheim, keine Zeit und Ruhe um zu lesen oder zu bloggen… Das Leben halt!
Aber nun, wo sich alles wieder etwas normalisiert hat, habe ich es auch endlich in die Hand genommen und gelesen. Immerhin wurde es mit „Machen sie sich bereit für die emotionalste Geschichte des Jahres!“ beworben.
Kleiner Spoiler: Nein. Zweimal im Leben, hat sein Versprechen mir gegenüber nicht gehalten und ist für mich tatsächlich der Flop des Jahres. Aber dazu später mehr.
Zweimal im Leben von Clare Empson
erschienen im Blanvalet Verlag*
Formate: Taschenbuch, Ebook & Hörbuch
Preis: ab 9,95€ je nach Format
Seiten: 444
Meine Wertung: 2 Sterne
Der Klappentext:
Es begann alles damit, dass sie ihn traf – ihn, die Liebe ihres Lebens. Als Catherine damals als Studentin Lucian zum ersten Mal sah, war ihr gleich klar: Das ist für immer. Er ist ihr Seelenverwandter, nichts wird sie auseinander bringen. Doch dann geschah etwas, das alles änderte. Catherine verließ Lucian, heiratete jemand anderen, gründete eine Familie. Und trotzdem kann sie Lucian nicht vergessen. Als sie ihn 15 Jahre später wieder trifft, ist alles wieder da, die Vertrautheit von damals, das Gefühl, endlich wieder ganz zu sein, sich selbst in dem anderen wiedergefunden zu haben. Aber manchmal kann man nicht mehr anfangen, wo man aufgehört hat. Und manchmal holt einen die Vergangenheit mit solcher Macht ein, dass sie droht die Gegenwart zu zerstören und damit alles, was man liebt …
Der Inhalt:
Catherine ist grade mit ihrem Mann Sam und den beiden gemeinsamen Kindern Daisy und Joe aus dem Londoner Großstadtleben ins idyllische Somerset gezogen. Schon bald, erfährt Catherine auch den Grund für diesen plötzlichen Lebenswandel, dieser steht eines Abends in Form einer Arbeitskollegin ihres Mannes vor der Haustür.
Sam versichert Catherine, dass es ein einmaliger Ausrutscher auf einer Firmenfeier unter Alkoholeinfluss gewesen sei. Aber sie benötigen Abstand. Catherine zieht kurzfristig zu ihrer Freundin Liv zurück nach London und Sam verbringt währenddessen mit den Kindern ein paar Tage bei seinen Eltern.
Während dieser „Auszeit“ trifft sie, alles andere als zufällig, auf ihre heimliche Liebe ihres Lebens in Form von ihrem Exfreund Lucian und erfährt in den darauffolgenden Tagen, wie ihr Leben wohl hätte laufen können, wenn sie ihn damals nicht Hals über Kopf wegen eines Geheimnisses hätte verlassen müssen. Keiner von beiden, ist je über den anderen hinweggekommen. Doch auch diesmal meint es das Schicksal nicht gut mit Catherine und Lucian, weshalb Catherine das Erlebte von vor 15 Jahren und der letzten Wochen in einer Psychiatrie verarbeiten muss, ehe sie in ihr Leben mit Mann und Kindern zurückkehren kann.
Meine Meinung zu Zweimal im Leben:
Uff… wo fange ich nur an. Ich habe ehrlich versucht meine Inhaltsbeschreibung so neutral und spoilerfrei wie Möglich zu schreiben, aber je mehr ich mich mit dem Buch Zweimal im Leben befasse, desto mehr ärgert es mich.
Der Leser hüpft während des Lesens zwischen verschiedenen Zeit und Geschichtssträngen hin und her. Denn er begleitet Catherine quasi während ihrer Therapie in der Psychiatrie. So beginnt das Buch damit, dass die Pflegerin im Zimmer ist und Catherine für den Besuch ihrer Familie vorbereitet. Währenddessen driftet Catherine gedanklich ab und man bekommt einen ersten kleinen Einblick in die Geschehnisse vor 15 Jahren. Dazwischen kommen dann noch Geschehnisse von vor vier Monaten jeweils aus der Sicht, von Catherine und Lucian hinzu. So springt das Buch immer wieder in den Zeitebenen hin und her. Und immer, wenn man denken könnte, jetzt erfährt man endlich mal einen Grund für Catherines geistigen Zustand, oder warum sie in der Vergangenheit die Liebe ihres Lebens verlassen hat um ihr an der Seite eines anderen Mannes hinterher zu trauern, bricht der Gedankengang ab und man dreht sich erneut um die Geschehnisse.
Beim Lesen hatte ich immer wieder den innigen Wunsch: „Bitte Clare, komm auf den Punkt“.
Diese groß versprochenen Emotionen von Zweimal im Leben beruhen meinem Empfinden nach allein, auf Trauer und Verlust. Gefühlt dreht sich das ganze Buch um möglichst dramatische Verluste. Egal ob durch Krankheit, Suizid, Unfalltod, Suchtprobleme, schwere Kindheit, Betrug, Verrat und Mord jedes Dramapotential wurde mitgenommen.
Zu gute Halten, kann ich Zweimal im Leben immerhin, dass es trotz allem seine guten Momente hat und sogar die ein oder andere überraschende Wendung bereit hält, aber dagegen hält einfach noch, dass ich viele von Catherines Handlungen einfach nicht nachvollziehen kann, und grade ich als Familienmensch, empfinde ihr Verhalten oft als sehr egoistisch, berechnend und unfair.
Es tut mir zwar Leid, aber für mich war Zweimal im Leben wirklich nicht die emotionalste Geschichte des Jahres, sondern leider mein Flop des Jahres.
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