Hallo meine Lieben,
das ich mit meinen Rezensionen ständig hinterher hänge, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Aber eigentlich finde ich es gar nicht so schlecht, denn so, kann ich euch noch besser von den jeweiligen Büchern erzählen. Denn die unwichtigen Aspekte, hat das “Vergessen” bereits rausgefiltert. Und seien wir ehrlich, wirklich gute Bücher und Inhalte, bleiben einem im Gedächtnis, auch über einen längeren Zeitraum.
Wasteland von Judith und Christian Vogt, das ich euch heute vorstellen möchte, habe ich zum Beispiel schon im Januar gelesen, als vor einem halben Jahr. Aber es sowohl die positiven, als auch negativen Aspekte, sind mir so gut im Gedächtnis, als wäre es erst gestern gewesen. Und nein, ich mache mir zu den Büchern, nicht wie andere Blogger seitenweise Notizen. Das macht der “normale” Leser doch auch nicht, oder?
Jedenfalls, warum sage ich euch das alles, und warum komme ich ausgerechnet jetzt mit Wasteland um die Ecke? Ganz einfach. Es passt, in meinen Augen, durch diesen großen Coronaschatten, der uns mehr oder minder überrascht hat, besser in die aktuelle Zeit, als irgendwann sonst.
Wasteland von Judith Vogt und Christian Vogt
erschienen im Knaur Verlag*
Formate: Taschenbuch & Ebook
Preis: ab 12,99€ je nach Format
Seiten: 400
Meine Wertung 3 Sterne
Der Klappentext
Eine Frau mit einem Motorrad. Ein Mann mit einem Baby. Eine Gang mit einem Schaufelradbagger.
Die alten Regeln gelten nicht mehr, seit drei Kriege und das Wasteland-Virus die Menscheit beinahe ausgelöscht haben. Marodierende Banden beherrschen das Land, und auf dem freien Markt sind Waren nur im Tausch gegen Gefallen zu haben. Um an Medikamente zu kommen, lässt sich die herumreisende Laylay auf ein Geschäft ein: Weil sie als Einzige immun gegen das Virus ist, soll sie den Marktbewohner Zeeto in der Todeszone aufspüren. Als sie ihn findet ist er bereits infiziert. Zudem hat er etwas in einer geheimen Bunkeranlage gefunden: ein Baby. Und obwohl das Virus Laylay nichts anhaben kann, beginnt sie sich zu verändern…
Der Inhalt
Protagonistin Laylay, überlebt in einer wahrlich dystopischen Welt. Sie und ihr Vater reisen mit dem Motorad quer durch das ehemalige Europa. Nie bleiben sie allzulange an einem Ort, damit niemand merkt, das Laylay, anders ist. Denn während Kriege, Klimawandel und das Wasteland-Virus, die Welt, wie wir sie kennen zerstört haben, hat sich die verbliebene Zivilisation ebenfalls verändert. Außerhalb der ehemaligen, inzwischen verseuchten Städte haben sich Lager gebildet. Auf der einen Seite, gibt es die “Hopers”, Friedliche Menschengruppen, die sich durch Handel über Wasser halten und in komunenähnlichen Verhältnissen zusammen leben. Auf der anderen Seite, gibt es die “Toxxers” – Gängs, die in Grüppchen bewaffenet durch die Länder streifen und die Reste der einstigen Zivilisation plündern, um diese zu ihren Anführern auf einem ehemaligen Schaufelradbagger zu bringen. Generell, sind diese immer spärlich werdenden Überbleibsel unserer Zeit das höchste Gut und wertvolle Tauschwaren.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen, wechselnden Perspektiven, neben Laylay liegt das Hauptaugenmerk auf Zeeto, einem Hoper mit psychischen Problemen. In seinen depressiven Phasen verschwindet er immer wieder aus dem Lager und streift durch die gefährlichen Zonen des Ödlandes. Von einer seiner Erkundungstouren, kehrt er jedoch nicht zurück und Laylay wird gebeten ihn zu suchen. Als Laylay Zeeto findet, hat er ein Baby bei sich und erzählt es in einem Bunker gefunden zu haben. Während er selbst sich, auf dieser Tour mit dem tödlichen Wasteland-Virus infiziert hat, ist das gefundene Baby kerngesund. Wie kann das sein? Gibt es weitere Überlebende in dem Bunker? Gibt es die Möglichkeit Zeeto mit einem Heilmittel zu retten? Das alles sind Fragen, die es zu beantworten gilt, ehe ihnen die Zeit wegläuft. Aber ihnen kommen dabei nicht nur die Toxxers in die Quere.
Meine Meinung zu Wasteland
Nun mal Butter bei die Fische, Leute. Wie hat mir Wasteland gefallen? Selten war ich bei einem Buch, so hin und hergerissen. Es fällt mir nach wie vor super schwer, dieses Buch zu bewerten. Ich fand die Idee super. Ich fand das dystopische Setting super. Ich fand den Gedanken, den Klimawandel und die gendergerechte Sprache und Psychische Kranheiten / Behinderungen in einem Buch aufzugreifen mehr als Großartig. Das alles sind Dinge, bei denen ich weiß, das sie den Vogts wichtig sind, und sie sich auch privat dafür engagieren und Aufklärungsarbeit leisten, daher fühlten sich dieses ganzen Themen, für mich auch beim lesen authentisch an. Aber, es wurde mir irgendwann zu viel des Guten.
Ich weiß selbst nicht genau, warum, aber als ich das Cover sah, und den Klappentext gelesen habe, habe ich einen Rettungsaktions – Roadtrip mit dystopischen Setting erwartet. Von diesen Ganzen womit ich z.B. überhaupt nicht klar kam, waren die Erzählstränge von “NO WIFI”. Während Laylay und Zeeto jeweils aus der Egoperspektive erzählen, switcht “NO WIFI” in einer Erzählerrolle der 3. Person. Was mich irgendwie jedesmal aus dem Lesefluss geworfen hat.
Ich will nicht spoilern, daher werde ich auch keine Details verraten, aber der Fantasyaspekt zum Ende des Buches, war meine persönliche Krux. Ich liebe “Die 13 Gezeichneten” als reine Phantastikbücher von den Vogts. Aber Wasteland, ist in meinen Augen Genretechnisch, ehr als Dystopie und / oder als Science Fiction einzuordnen. Da hätte ich Wasteland gerne drin belassen. Diesen Fantasyaspekt hätte das Buch, bzw. die Geschichte, meiner Meinung nach nicht gebraucht. Bis dahin, hätte ich mir noch vorstellen können, dass die Welt, im Jahre 2064 vielleicht wirklich so düster ausschaut, aber über den Fantasyaspekt hinaus, reicht meine Vorstellungskraft leider nicht.
Dennoch, ist es ein absolut lesenswertes Buch. Allein schon, wegen der Besonderheiten, die man sonst nur selten bis gar nicht in Büchern findet!
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