Hallo meine Lieben,
die letzten Wochen war es, verhältnismäßig ruhig auf dem Blog. Fünni hatte eine kleine OP und ich habe mir daher die Zeit genommen mich voll und ganz auf ihn und die Familie zu konzentrieren. Diese Seite war daher einfach hinten angestellt. Aber das versteht ihr mit Sicherheit. Inzwischen läuft alles wieder in gewohnten Bahnen und wir haben sogar unseren Arbeits-/Gästebereich umgebaut und ein Aquarium dort eingerichtet, welches mich in Zukunft beim schreiben, inspirieren kann. Aber nach den Wochen der Pause, soll es erstmal entspannt wieder losgehen und was wäre da passender, als ein Buch? Noch dazu ein Buch in dem die Liebe zu Büchern eine signifikante Rolle spielt. Die Rede ist natürlich von Animant Crumbs Staubchronik von Lin Rina aus dem Drachenmond Verlag. Ein Buch, das nicht einfach nur das Potenzial zu einem Jahreshighlight, sondern zu einem Lieblingsbuch hat.
Animant Crumbs Staubchronik – von Lin Rina
erschienen im Drachenmond Verlag
Formate: Softcover
Preis: 16,90€
Seiten: 552
Meine Wertung: 5 Sterne
der Klappentext
England 1890.
Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich die Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt.
Ein Monat London, eine riesige, vollautomatische Schuchmaschine, die Umstände der weniger Priviligierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.
der Inhalt
Animant Crumb ist mit ihren 19 Jahren, in der ländlichen Oberschicht, ende des 19 Jahrhunderts von England schon lange im heiratsfähigen Alter. Doch zum Graus ihrer Mutter, denkt Ani gar nicht daran, einen dieser langweiligen Marionetten zu heiraten. Sie vergrault erfolgreich jeden Anwärter mit ihrem sarkastischen und vorlauten Mundwerk und vergräbt ihre Nase in jedem Buch dass sie in die Finger bekommen kann.
Bis zu dem Tag, an dem ihr Onkel aus London überraschend zu Besuch kommt und beim Essen von dem unmöglichen Unterfangen, einen adäquaten Bibliothekarsassistenten für die Universitätsbibliothek zu finden. Mr. Reed, der Leiter der Bibliothek hat bereits erfolgreich 25 Assistenten vergrault. Aus einem Scherz heraus wird die Idee geboren, Ani mit ihm nach London zu schicken um sich als Bibliothekarsassistentin zu versuchen. In der Hoffnung den Verkupplungs versuchen ihrer Mutter damit zu entgehen, willigt diese jedoch sofort ein und aus einen Scherz wird Ernst. Ani zieht für 4 Wochen mit ihrem Onkel nach London um zu arbeiten. Das Mädchen aus der Oberschicht, welches ihren Alltag sonst mit dem Lesen von Büchern verbracht hat, muss sich nun in einer Universität behaupten. Einer Welt, in der Frauen, sonst überhaupt keinen Zutritt haben. Mit einem mürrischen und geradezu unaustehlichen Vorgesetzten der sich allein durch ihre Anwesenheit bereits beleidigt fühlt. Doch Ani, zeigt dass sie in der Lage ist, sich an diese neue Situation anzupassen. Sie geht ihren Weg und findet Freunde und Liebe im verregneten London.
Meine Meinung zu Animant Crumbs Staubchronik
Animant Crumbs Staubchronik ist ein Buch das definitiv Potential zum Lieblingsbuch hat. Es bringt einfach alles mit: angefangen von einem traumhaften Cover, über eine tolle Geschichte mit angenehmen Schreibstil und einer grandiosen, charakterstarken Protagonistin. Man könnte jetzt hingehen und das Buch auf ein einfaches Jugendbuch reduzieren in dem ein verwöhntes Oberschicht-Bücherwurm-Mädchen ungewollt ihre große Liebe findet. Doch tatsächlich hat das Buch sehr viel mehr zu bieten und beleuchtet auch ganz andere Geschichtspunkte. Zum Beispiel das Frauenbild Ende des 19. Jahrhunderts. Damals war es noch gar nicht üblich war das Frauen studieren durften. Öffentliche Gebäude wie Bibliotheken blieben ihnen verschlossen, und wenn sie studieren durften, waren die Umstände und Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Nur weil eine Königin auf dem Thron saß, wurde dennoch alles von Männern als „starkes Geschlecht“ gelenkt. Aber auch die Klassenunterschiede zwischen der Oberschicht und der Arbeiterklasse wurden von der Autorin Lin Rina mit aufgenommen und nicht zu vergessen, die Aspekte der Industrialisierung und Globalisierung haben ihre Plätze im Setting der Geschichte rund um Ani gefunden.
Aber auch die Protagonistin Ani und der mürrische Bibliothekar Mr. Reed sind Charaktere mit denen es Spaß gemacht hat dieses Buch zu erleben. Ani ist nicht einfach das farblose Püppchen, das ihre Mutter gerne gehabt hätte, sie ist eine starke, offenherzige Persönlichkeit, die sich nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen lässt. Die unhöflichkeiten als Kampfansage nimmt um selbst erhobenen Hauptes aus der Situation zu gehen und daran zu wachsen. Sie hat so viele Bücher gelesen, dass sie mit ihrem Allgemeinwissen jeden Lehrer den Boden unter den Füßen weg ziehen kann und erinnert sich Querbeet an viele Autoren und ihre Werke.
Ihr Gegenpol ist Mr. Reed. Ein auf den ersten Blick unhöflicher, mürrischer Emporkömmling dem man es niemals Recht machen kann. Doch im Laufe des Geschichte, lernt man ihn kennen und ab und an blitzt ein Stück, Freundlichkeit und Menschlichkeit aus ihm heraus. Er ist der sprichwörtliche weiche Kern unter der harten Schale und er ist es Wert das man ihn besser kennenlernt. Dann versteht man irgendwann, warum aus ihm dieser verbitterte Mann geworden ist, der er ist. Man muss ihm nur eine Chance und einen Tritt in den Hintern geben (oder zwei).
Sina martin meint
Hört sich gut an, aber ich bin leider so garkein bücherwurm und beschränke mich momentan auf Bücher, die ich meinen Kids vorlesen kann 😉
influ meint
Okay, ein Kinder – Vorlesebuch ist dies nun wirklich nicht. Aber falls du irgendwann doch noch zum Lesen kommst, unbedingt diesen Titel merken <3
Schonk meint
ich brauche dringend mehrzeit zum lesen