Hallo meine Lieben und ein frohes, glückliches und gesundes neues Jahr 2018 <3
Heute schreibe ich spontan einen Beitrag, den ich eigentlich gar nicht schreiben wollte. Ich hatte nicht geplant einen Neujahrsbeitrag mit “guten Vorsätzen” zu schreiben. Dies erschien mir viel zu klischeehaft bei der Blogplanung, viel zu emotional und teilweise sogar zu privat.
Aber, ich habe mir vorgenommen, das ein oder andere an meiner Sichtweise zu ändern, und dazu gehört zum Beispiel, das es nicht schlimm ist, Emotionen zu zeigen. Also, mache ich meinen ersten Schritt und schreibe nun diesen sehr ehrlichen Post.
Einfach weil ich die letzten Stunden damit verbracht habe, mir viele Gedanken zu machen. Darüber, wie furchtbar das Jahr 2017 für uns doch war.
Bye bye 2017 – wir werden dich kaum vermissen
Mein Alltag war überschattet von, Problemen mit Ämtern, Behördengängen, Streitereien, der Angst zu versagen, der Angst das meine Ehe nach all den Jahren doch noch scheitern würde, der Sorge meiner Familie nicht gerecht werden zu können, Krankheiten und dem Tod.
Auch wenn ich nicht alle Schicksalsschläge hier öffentlich nieder geschrieben habe, so war dieses Jahr für uns als Familie eines der schwersten Jahre die wir bislang zu meistern hatten.
Und auch wenn mir von Außenstehenden immer wieder gesagt wird, wie toll unsere Familie doch sei, wie gut wir das alles meistern und wie stark wir sind oder ich doch sei. So sieht es hinter der Fassade oft ganz anders aus.
Es gab einige Tage, an denen hätte ich mir am liebsten einfach nur die Decke über den Kopf gezogen und wäre gar nicht erst aus dem Bett aufgestanden. Ich bin nicht immer stark. Und habe sogar sehr oft Zweifel daran, ob das was ich tue, wirklich richtig und gut ist. Jedoch hat mir leider auch niemand eine Anleitung für ein immer glückliches und sorgloses Familienleben mit zwei behinderten Kindern an die Hand gegeben.
Jeden Tag aufs neue, heißt es abwarten wie sich dieser Tag entwickelt. Läuft alles gut, oder klingelt vielleicht wieder das Telefon weil Finn sich selbst verletzt hat in einer Situation der überforderung?
Ist er wirklich schon Schulfähig, oder wäre es besser ihn zurückstufen zu lassen?
Was ist mit Jonas? Sagt er nur im Streit dass er sich von hinter Finn angestellt und sogar ungeliebt fühlt? Oder meint er dies wirklich ernst? Was kann ich tun um ihm diese Zweifel zu nehmen? Wie kann ich bei einem vollen Terminkalender beiden Kindern gerecht werden?
Aber ich bin ja nicht nur Mutter, ich bin auch noch Ehefrau. Und auch wenn ich lange dachte, das in meiner Ehe alles super sei und unsere Kinder und ihre Situation uns ehr noch mehr zusammengeschweißt hätte, kam irgendwann der Vorschlaghammer, der mir zeigte, dass es nicht so einfach ist. Mittlerweile ist alles wieder okay. Aber nur solange wir eben nicht nur Eltern sind, sondern eben auch Paar bleiben.
Aber ist es das? Bin ich Mama und Paar?
Nein, STOP… ich bin auch noch irgendwo ICH. Bea. Nicht Mama, nicht Ehefrau nur Bea.
Hallo 2018 – du sollst UNSER neues Jahr werden
Es vergeht kaum ein Tag, an dem sich das Gedankenkarussell nicht wild dreht. Besonders Nachts, wenn man sich nicht mit Arbeiten jeglicher Art ablenken kann. Wusstet ihr dass ich die letzten 2 Jahre regelmäßig Schlafmittel nehmen musste um überhaupt zur Ruhe zu kommen?
Oder das ich im letzten Jahr fast 10 Kilo zu genommen habe, weil ich den ganzen Frust und Stress in mich rein gefuttert habe?
Nein, das wusstet ihr nicht?!
Natürlich nicht, ich habe es niemandem erzählt. Geschweige denn nieder geschrieben.
Inzwischen habe ich die Tabletten abgesetzt. Und stattdessen akzeptiert, dass es Herausforderungen und Probleme gibt, die ich weder ändern, noch von heute auf morgen lösen kann.
Ich bin nicht perfekt. Oft bin ich aber einfach zu perfektionistisch. Damit kann ich nicht nur andere, sondern sogar mich selbst in den Wahnsinn treiben. Dies ist eines der Dinge die ich lernen muss zu akzeptieren. Es gibt Momente an denen ich an meine Grenzen stoße und wo auch ich sagen muss: “nein, heute nicht… um dich kümmer ich mich morgen”. Eins nach dem anderen. Und das ist okay. Ich muss nicht die Welt retten und schon gar nicht sofort.
Natürlich muss ich weiterhin den Spagat zwischen, Mama und Bea meistern. Aber es muss sich mehr die Waage halten. Selbst wenn ich mir nur jeden Tage eine Stunde für mich selbst abzwacke und in Ruhe lese. So ist das eine Stunde, nur für mich.
Ich bin nicht unentbehrlich. Die Jungs haben auch noch einen Papa. Und der kommt auch durchaus mal 2-3 Stunden alleine klar. So dass auch ich meinen Freiraum haben kann und z.B. wieder Dienstags und Donnerstags mit einer Freundin zum Sport gehen kann und aus dem Haus komme. Nicht bloß ein wöchentlicher Therapietermin der Kids, sondern etwas regelmäßiges das ich allein für mich und mein Wohlbefinden tun werde.
Ihr seht schon. Meine Neujahrsvorsätze sind nicht die klassischen “Ich will abnehmen” oder “Ich lasse das rauchen sein” Geschichten. Mir geht es vielmehr darum, wieder glücklich zu werden. Aber auch wenn ich bislang nur von mir geschrieben habe. So soll es nicht nur um mich gehen. 2018 soll ein glückliches neues Jahr, nicht nur für mich, sondern für meine Familie sein.
Ein Jahr in dem wir schöne Erinnerungen gleichermaßen jeder für sich, als Paar und Familie sammeln können.
Die ersten Schritte dafür sich bereits getan. Ich bin noch vor Silvester los und habe mir quasi symbolisch eine neue Handtasche gekauft. Die alte mit den Problemen des letzten Jahres bestückte Handtasche habe ich vorerst in den Schrank gepackt und bin mit der neuen unbelasteten Handtasche in ein ebenso neues Jahr gestartet. Ich habe quasi das alte Gepäck mit den Altlasten abgelegt um das Neue unbelastet zu beginnen.
Aber es geht ebenso um eine schöne Familienzeit und darum besondere Erinnerungen zu schaffen. Auch dahingehend haben wir bereits einen ersten Schritt gemacht und zwischen den Feiertagen einen kleinen Familienurlaub im Disneyland gebucht <3
Das ist etwas, was wir schon seit Jahren vor haben. Es aber immer wieder wegen dem Geld oder aus Angst Finn zu überfordern wieder verworfen haben. Nun werden wir es einfach machen und hoffentlich zauberhafte Osterferien dort verbringen.
Was unser neues Jahr sonst noch so bereithält, werden wir sehen. Aber es kann ja eigentlich nur besser werden 😉
Martina von Jolinas Welt meint
Der Plan Glücklich zu werden/sein ist der Beste den man haben kann.
Ich wünsche Dir und deiner Familie ein wundervolles 2018 mit viel Bauchgefühl auf das Du hören solltest, egal ob es gerade anderen gefällt oder nicht.
Mein Kollege hat immer zu mir gesagt “Wo du bist, ist vorne”
Ich bin ach ein Stressfutterer und in Verbindung mit den Wechseljahren ist es echt nicht mehr schön 🙁