Ben. Mein erster Tag mit Herrn Sowa

Hallo meine Lieben,

ich selbst bin in den letzten Monaten zwar kaum zum lesen gekommen, das heißt ja aber nicht, dass keiner im Hause Chaos dazu gekommen ist. Fünni liest sehr regelmäßig. In seiner Klasse bekommen die Kids nämlich für jedes gelesene Buch einen Sticker auf ihre Sammeltafel und wenn sie genug Sticker gesammelt haben, dürfen sie sich etwas aus der Schatztruhe aussuchen. Das motiviert die Kids natürlich enorm und so legt auch Fünni das Handy zur Seite um Bücher zu lesen. 

Eines dieser Bücher war Ben. Mein erster Tag mit Herrn Sowa 

Ben. Mein erster Tag mit Herrn Sowa

erschienen im Thienemann Verlag*

Formate: Hardcover

Preis: 14,00€

Seiten: 32

Meine Wertung: 4 Sterne

Klappentext

Eine Schildkröte als Haustier? Viel lieber hätte Ben ein Meerschweinchen mit weichem Fell zum Streicheln. Doch dann kommt alles ganz anders. Ben lernt die Schildkröte Herr Sowa kennen, mit der man Geheimnisse teilen kann wie mit niemandem sonst. Und das ist auch gut so! Denn Ben und Herr Sowa rasen einhändig auf dem Fahrrad gleich in ihr erstes Abenteuer…

Der Inhalt

Auf der Straße kommt Ben mit seiner Mama an einem Zoogeschäft vorbei und ist Schockverliebt in die Meerschweinchen. Diese benötigen aber viel Pflege. Die Gehege müssen regelmäßig gereinigt werden und sie benötigen täglich frisches Futter, Wasser und viel Auslauf. Mama bietet Ben also einen Kompromiss an. Er darf ein eigenes Haustier mitnehmen. Aber es muss eine pflegeleichte Schildkröte sein, damit auch Ben dem Tier gerecht werden kann.

Zu Beginn ist Ben natürlich schwer enttäuscht. Er hätte so gerne ein Meerschweinchen zum streicheln und kuscheln gehabt. Stattdessen hat er nun eine Schildkröte die den ganzen Tag in ihrem Aquarium auf einer Insel hockt, ganz ohne weiches Kuschelfell. Gemeinsam mit seinem Bruder, gibt Ben der Schildkröte den Namen „Herr Sowa“ denn der kleine Kerl bewegt sich in etwa so viel wie ein Sofa. Nämlich gar nicht. Kurzer Hand bastelt Ben seinem Herrn Sowa noch einen Kuschelpanzer und kann sich langsam auf seinen neuen Freund einlassen um direkt ein kleines gemeinsames Abenteuer zu erleben.

Meine Meinung zu Ben. Mein erster Tag mit Herrn Sowa

Auto Oliver Scherz hat mit der Illustratorin Anette Swoboda ein wunderschönes Bilderbuch für Kinder geschaffen, die sich eigene Haustiere zum kuscheln wünschen, aber eben noch lernen müssen, dass solche Tiere viel pflege brauchen. Kinder in diesen Alter sind selbst noch gar nicht in der Lage die Verantwortung für ein Haustier zu tragen. Aber man kann sie durchaus langsam heran führen. Dafür müssen die Eltern aber auch bereit sein, den Löwenanteil selbst zu übernehmen und die „Arbeit“ der Kinder zu beaufsichtigen und zu kontrollieren. 

Das ist etwas, was ich persönlich sehr wichtig finde. 

Johnny hat sein erstes eigenes Haustier (Hamster) mit 13 Jahren bekommen. Und auch da haben wir ihn beaufsichtigt und an diese Verantwortung langsam herangeführt. Wir haben gemeinsam das Gehege so Artgerecht wie Möglich gestaltet. Wir haben ihn täglich gefragt, ob sein Hamster denn auch frisches Futter und Wasser hat. Haustiere sind eben nicht nur Kuscheltiere die man aus der Schublade zieht, wenn man grade Lust darauf hat. Sie bedeuten eben auch viel Verantwortung. Ganz egal ob Hamster, Meerschweinchen, Fische, Hund, Katze oder Pferd. 

Wir selbst hatten bislang zwar nie eine Schildkröte, aber das Kaufargument, dass diese in den Ferien auch mal alleine klar kommt… schwierig. Ich denke auch diese braucht regelmäßig Futter und Wasserwechsel. Aber gut, mit einem Futterautomaten, kann man das wahrscheinlich sogar hinbekommen. Lasse ich also einfach mal so stehen. Die Reaktion der Mutter, am Ende der Geschichte kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen. Klar, begeistert wäre ich auch nicht, würde Fünni unsere Kuscheldecke als Fellersatz zum kuscheln hernehmen. Aber so blöd, fand ich die Idee gar nicht. Ben hat da eine recht kreative Lösung für sein Problem gefunden. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass andere Eltern, weniger relaxed mit dieser Situation umgehen würden als ich. Also lassen wir es so stehen.

Im großen und ganzen ist es natürlich ein Bilderbuch für kleinere Kinder und es erklärt ihnen mit einem kleinen, nicht überforderndem Abenteuer, dass hinter einem eigenen Haustier eben auch ein großer Berg Verantwortung steckt und man nicht einfach aus einer Laune heraus sich ein solches anschaffen sollte. Sondern das jeweilige Haustier auch Bedürfnisse hat, wo man vorab überlegen muss ob man diese in der Lage ist zu erfüllen.