Hallo meine Lieben,
Na, habt ihr schon geglaubt hier würde gar nichts mehr passieren? Weit gefehlt! Natürlich geht es jetzt auch hier weiter. Denn im Hause Chaos wird es bekanntlich nie langweilig und jetzt wo die kleine Terrorbohne bereits ein Jahr alt ist und halbtags die Tagesmutter besucht, habe ich auch wieder ausreichend Zeit und Ruhe den Blog mit unserem Alltagskonfetti zu füllen.
Zu erzählen und teilen, gibt es eine ganze Menge, denn das letzte halbe Jahr, war es bei uns alles andere als ruhig und entspannt.
Seit November habe ich einen echten Ärztemarathon hinter mir aber allmählich geht es wieder bergauf.
Mein Ärztemarathon
Inzwischen wurde ich gefühlt einmal durch alle medizinischen Abteilungen gereicht und kann die verschiedenen Diagnosen nicht mehr an einer Hand aufzählen. In der Kurzfassung, hat mein Mann mich im November in der Notaufnahme abgeliefert, weil ich seit 5 Tagen, unglaubliche Kopfschmerzen, mit solch einer Übelkeit hatte, dass ich so gut wie nichts Essen oder Trinken konnte. Da ich auch immer wieder Kälteschauer und ein brennendes Gefühl im Kopf empfunden habe, wurde ich sofort auf die Neurologie gepackt.
Es wurden ein CT und eine Lumbalpunktion gemacht um eine Hirnblutung sowie einen Tumor auszuschließen. Ich wurde übers Wochenende mit Schmerzmitteln vollgepumpt, bekam Montags noch ein MRT und wurde nach 3 Tagen Krankenhaus mit der Diagnose HWS Syndrom entlassen und zum Orthopäden geschickt.
Ich bekam Physiotherapie und weiterhin Schmerzmittel. Ich hab mir sogar freiwillig Spritzen in den Nacken geben lassen, aber die Schmerzen hörten nicht auf. Also wurde nochmal ein MRT vom Nacken gemacht und es hat geheißen ich hätte eine rheumatoide Arthritis in C1 / C2. Also autoimmun verschuldete Entzündungen in den ersten beiden Halswirbeln. Ich bekam Spritzen in den Nacken und Kortisontabletten ehe wenigstens meine Nackenschmerzen endlich besser wurden.
Aber meine Kopfschmerzen und die Missempfindungen kamen schubweise immer wieder. Auch sonst hatte ich die letzten Jahre immer wieder mit Entzündungsgeschichten zu tun. Weshalb man Anfing auf Ursachensuche zu gehen. Ich bekam Blut abgenommen und es wurde unter anderem auf bestimmte Rheumawerte geachtet. Diese waren unauffällig, aber meine Leberwerte dafür umso auffälliger.
Der Orthopäde schickte mich mit daher weiter zur Gastro. Dieser hat meine Leber geschallt und will diese weiterhin beobachten. Aber die Ursache für meine Probleme konnte er dort nicht sehen. Mittlerweile wurde es auch immer schlimmer. Meine Symptome wurden immer vielfältiger. Es verging kaum ein Tag, an dem ich keine Kopfschmerzen hatte. Mehrmals täglich empfinde ich einen Stich in meinem Kopf. Manchmal so heftig das wir richtig Übel wird.
Immer wieder fängt mein rechtes Augenlid so heftig an zu zittern, das ich ein Bildwackeln im rechten Auge sehe. Hat von euch mal jemand versucht einen Text zu lesen oder zu schreiben, wenn die Schrift durchgehend auf und ab wackelt? Ich kann euch sagen, ich bin zeitweise wirklich verzweifelt und habe mein rechtes Auge mit der Hand zugehalten um Elternbriefe lesen zu können. Ich hatte Missempfindungen im und am ganzen Körper. Meine Gesichtsränder waren wie taub. Meine Haarwurzeln und Kopfhaut taten weh, wie entzündet. Ich habe mir einen Abend die Haare mit einem anderen Shampoo gewaschen und dachte ich hätte eine allergische Reaktion, weil meine Kopfhaut so weh tat. Ich habe mir die Haare danach noch weitere 2x mit Babyshampoo und kaltem Wasser gewaschen.
Mein Mann hat irgendwann sogar den Rettungswagen gerufen, weil ich nachts, beim Flasche machen, einfach bewusstlos umgekippt bin.
Daraufhin wurden in der Uniklinik ein Schlaganfall, Herzinfarkt und Lungenembolie ausgeschlossen. Aber, sie sprachen auch zwei weitere Punkte an die abzuklären wären. Natürlich wurde ich wegen der Bewusstlosigkeit zu einer Kardiologin geschickt. Diese hat veranlasst dass meine Schilddrüsenwerte mal kontrolliert wurden. Denn seit der Schwangerschaft nahm ich L-Thyroxin 75 wegen einer Schilddrüsenunterfunktion. Das sei während der Schwangerschaft gar nicht unüblich, aber danach würde es eigentlich abgesetzt.
Zu schade dass mir das nur keiner gesagt hat und ich immer weiter das Rezept erhielt und nie gescheit eingestellt wurde. Offenbar bin ich durch das L-Thyroxin in eine substituierte Schilddrüsenüberfunktion gerutscht, was meinen kompletten Stoffwechsel auf den Kopf gestellt hat.
Aber auch das Bildwackeln, die Missempfindungen und meine ständigen Kopfschmerzen sind ja weiterhin Thema, weshalb die Augenärztin mich erneut zur Neurologie geschickt hat und dort nun wegen Multipler Sklerose (MS) geguckt werden soll. Ich bin gespannt. Ich bekomme seither von dem Neurologen ein Medikament, das prophylaktisch gegen Spannungskopfschmerzen, Migräne und neurophatischen Schmerzen helfen soll. Zwischenfazit meinerseits: Es geht bergauf! Die Missempfindungen werden immer weniger und auch die Kopfschmerzen lassen allmählich nach.
Fünnis OP – die anders verlief als erwartet
Nichts desto Trotz bleibt die Welt deswegen nicht einfach stehen. Irgendwie heißt es immer weitermachen. So stand auch Fünnis Fuß OP im Februar an. Doch wir mussten sie kurzfristig wegen Corona verschieben. Denn natürlich, hat Fünni sich eine Woche vor OP noch mit der Seuche angesteckt. Nur er. Niemand sonst in der Familie hatte einen positiven Test. Nichtmal unsere ungeimpfte Terrorbohne.
Fünnis Füße bekamen also 6 Wochen Schonfrist. Ehe die OP dann im März stattfinden konnte.
Vorab wurde uns gesagt, das wäre ein super kleiner und einfacher Eingriff. An jeden Fuß ein Minischnitt, durch diesen wird ein Titanstift ins Gelenk eingesetzt und danach würde er keine Einlagen mehr benötigen und grade laufen. Soweit, der Plan.
Aber aus: “Kinder stecken diesen Eingriff so easy weg, die laufen Nachmittags wieder nach Hause.”
wurde: “Geben sie ihm die nächsten Tage die maximal Dosis Ibuprofen gegen die Schmerzen. Wir haben während der OP noch Verwachsungen entfernen müssen um die Stifte an die richtige Stelle setzen zu können.”
Fünni lag schreiend und weinend auf dem Sofa “Ich werde nie wieder laufen können”. Männe hat mit ihm dann auf dem Sofa geschlafen. Selbstständig konnte Fünni dieses nämlich nicht verlassen. Wir waren so dankbar, den Rehabuggy noch im Keller zu haben. Denn wir mussten ihn entweder tragen oder schieben. Am dritten Tag nach der OP ist er dann mit der Terrorbohne über den Boden gekrabbelt – Füße in der Luft hängend.
Im Nachhinein, haben wir als Eltern ein schlechtes Gewissen. Die OP ist jetzt 6 Wochen her. Mitterweile kann Fünni immerhin wieder gehen. Aber wo man zuvor gesagt hat, Fünni habe mit seinem Autismus eine unsichtbare Behinderung. Ist er jetzt für jeden auf den ersten Blick behindert.
Wir sind Ostern mit den Kids nach Disneyland gefahren. Dort haben wir jeden Tag einen Stroller geliehen, um Fünni damit durch die Gegend zu schieben. Die vorherigen Jahre mussten wir für die Priority Cards immer den Behindertenausweis vorzeigen und erklären, welche Art von Behinderung er denn hat. Diesmal wurden wir gefragt, ob er denn in der Lage ist, selbst aufzustehen, wenn er aufgefordert würde. Längere Wege, schafft er aktuell gar nicht ohne Pausen und Schmerzen. Diese Woche soll seine Physiotherapie mit Gehschule starten und wir hoffen, dass der Orthopäde recht hat und Fünni seine Füße nur als gewohnte Schonhaltung nach innen dreht.
Aber auch sonst, wird es nie langweilig und das Alltagskonfetti geht uns nicht aus
Fünni ist jetzt die erste Woche seit der OP wieder in der Schule. Die Wochen vor den Ferien musste ich wieder meine coronageschulten Grundschullehrerinnenfähigkeiten auspacken und habe mit ihm Homeschooling gemacht, während wir zeitgleich die Terrorbohne bei der Tagesmutter eingewöhnt haben.
Ja, ihr Supermütter dort draussen, packt eure Steine aus: die Terrorbohne besuchte bereits mit 10 Monaten halbtags die Tagesmutter.
Es wurde einfach von allem zu viel. Das große Haus, der Flutschaden, die ein und ausgehenden Handwerker, Fünnis OP, meine Probleme, der Haushalt, die Pubertät des Großen, die Arbeit und das Homeoffice vom Männe, coronabedingte Auflösung der hiesigen Krabbelgruppe etc. pp.
Die Kleine kam überhaupt nicht mehr zur Ruhe, weil ständig Trouble war und ich brauchte mit meinen eigenen gesundheitlichen Problemen einfach dringend Entlastung.
Also haben wir bei der Stadt angerufen und innerhalb einer Woche hatten wir einen Betreuungsvertrag und die Kleine liebt es mit ihren beiden Bonusgeschwistern (2) zu spielen. Das ist für sie nochmal etwas ganz anderes als ihre beiden großen Brüdern.
Und für mich, ist es eine enorme Erleichterung! Ich kann die Arzttermine morgens legen, so dass die Bohne nicht überall hingeschliffen werden muss. Ich kann mich morgens um den Haushalt kümmern oder um Fünnis Homeschooling. Es waren also rein praktische Gründe, weshalb wir nach einer Tagesmutter gesucht haben.
Aber Männe und Ich haben uns auch noch ein ganz besonders Familienprojekt gesucht. Wir haben uns nämlich im Februar günstig einen alten Wohnwagen zum Schnäppchenpreis gekauft. Diesen renovieren wir seither gemeinsam Abends, wenn die Bohne schläft. So langsam müssen wir uns aber damit ranhalten, denn für die Sommerferien, haben wir auch schon den ersten Campingurlaub gebucht.
“Einfach mal machen, könnte ja gut werden” war und ist das Motto.
Ganz bald bekommt ihr die ersten Vorher / Nachher Bilder von unserem Willi, ebenso wie von unserem behobenen Flutschaden.
Außerdem habe ich natürlich schon eine ganze Liste mit Ideen und Wünschen für kommende Blogposts.
Es wird einfach nie langweilig im Hause Chaos.
Ela meint
Puhhh,
ich wünsche Dir eine rasche Diagnose, damit endlich die richtige Therapie für Dich gefunden wird. Wirklich heftig, was du gerade alles durchmachen musst. Auch ihr als Familie allgemein.
Auch das Fünni so Probleme nach der Op hat, tut mir unendlich leid. Auch ihm wünsche ich gute und vor allem rasche Besserung.
Ein Jahr ist die kleine schon? Die Zeit rennt total. Terrorbohne klingt herrlich. Da kann ich mir bildlich vorstellen, wie sie Trubel (positiven) in Euren Alltag bringt.
Fühl Dich mal lieb umarmt,
ich drück Euch fest die Daumen, dass es bald wieder positiver für Euch alle wird.
LG Ela
influ meint
Ach Ela,
Du bist ein echter Herzensmensch <3
Ich danke dir für die lieben Worte und Wünsche. Allmählich geht es ja zum Glück bergauf, sonst hätte ich mir nicht die Mühe gemacht hier wieder zu schreiben.
Fünni hatte nun die dritte Physio und auch das wird Besser. Wir sehen Licht am Ende des Tunnels.
Ja, die kleene Terrorbohne hält uns ganz schön auf Trab, aber definitiv im positiven Sinne. Sie ist eine echte Frohnatur. Fünni ist nach wie vor ihr größter Fan und andersrum vergöttert sie ihn. Während Johnny ehr der zurückhaltende und vorsichtige ist, kann sie mit Fünni richtig Quatsch machen und Spaß haben <3
Alles Liebe,
Bea