Hallo meine Lieben,
erst im letzten Beitrag, habe ich euch einen kleinen Einblick ins kommende Erftstädter Lesefest gegeben. Ein an das Lesefest gekoppelter Kinderworkshop mit dem Thema “Spiel & Spaß mit Sprache” hat bereits im Vorfeld am 11.06.2022 kooperativ unter der Leitung der Lesementoren (vertreten durch Ingo & Cornelia Rehling) sowie des Fördervereins der Stadtbücherei Erftstadt e.V. (vertreten durch Monika Nießen-Horré) in der Stadtbücherei Erftstadt Lechenich stattgefunden.
Große Überraschungen beim Workshop
Fast pünktlich um 11 Uhr ging es für die kleinen Autoren in Spe direkt los.
Als erstes wurden die Kinder per Losverfahren in kleine 4er Gruppen eingeteilt. Jede vierer Gruppe wurde dann von je zwei ehrenamtlichen Betreuern durch die vorab ausgewählten Spiele geführt. Diese waren mit Fokus auf die Interaktion der Kinder untereinander ausgelegt.
Anfängliche Schüchternheiten wurden schnell über Board geworfen und die Kinder stürzten sich auf die abwechslungsreichen Spiele.
- So gab es ein Wimmelbild, aus dem sich die Kinder eine Szene aussuchen konnten, um frei eine Geschichte zum gesehenen zu erzählen.
- Es gab einen Lückentext, den sie mit ihren eigenen Worten auffüllen sollten.
- Ein Suchspiel bei dem verschiedene Gegenstände im Raum, in eine Geschichte eingebunden wurden.
- Bilder die durch Hinweise erarbeitet wurden,
- sowie spannende Rätsel, die es zu lösen galt.
Alle Spiele wurden von den Kindern großartig angenommen. Laut den verantwortlichen Lesementoren Ingo und Cornelia Rehling, konnten insbesondere die Spiele, welche die Fantasie der Kinder anregen sollten, wie das Ausdenken eines Geheimnisses und seiner Geschichte (nur nach Betrachten eines Bildes und Vorgabe einiger Personen oder Gegenstände) sowie ein Bewegungsspiel bei den Kindern punkten.
„Es war natürlich Voraussetzung, dass die Spiele mit Sprache zu tun haben“, erklärt Monika Nießen-Horré. „Aber sie sollten auch abwechslungsreich sein und verschiedene Kanäle bedienen. Das Lesen, das Zuhören, das Experimentieren und das Produzieren, also das Schreiben selbst.“
Und die Ergebnisse können sich sehen lassen!
So verließen am Ende des Tages alle Kinder mit glücklichen Gesichtern und einer Teilnahmeurkunde die Stadtbücherei.
Vorbereitung und Zielsetzung des Workshops Spiel & Spaß mit Sprache
Es war also ein absolut gelungenes Erlebnis für die Kinder. Aber für aus Erfahrung im Erzieheralltag, weiß ich auch das hinter einem solchen Angebot auch immer sehr viel Vorbereitung und Planung steckt. Solch ein Workshop kann weder von einer einzelnen Person geplant noch umgesetzt werden. Grob über den Daumen gepeilt, würde ich behaupten, jede Stunde Workshop Zeit, braucht mindestens zwei Stunden in der Planung und Koordination sowie ganz viel Herzblut.
Dem entsprechend waren mehrere Treffen mit der Lesefest Planungsgruppe, als auch mit den ehrenamtlichen Helfern vorab notwendig. Dieser Workshop wurde vorab nicht nur theoretisch in seinem Ablauf geplant. Nein, die ehrenamtlichen Helfer haben alle Spiele vorab selber ausprobiert und getestet. Schließlich hieß das Motto: Spiel & Spaß mit Sprache
„Das Ziel dahinter“, so Monika Nießen-Horré, Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbücherei Erftstadt e.V, „sollte es sein, bei Kindern das Interesse für Schrift und Sprache zu wecken und zu stimulieren.“
Ein theoretisch geplanter Workshop hat aber noch keine Teilnehmer. Um diese zu finden wurden im Vorfeld Einladungen (übersetzt in sechs Sprachen) für die Kinder an die 3. – 5. Klassen der hiesigen Grund- und weiterführenden Schulen verteilt. Dennoch hatten die verantwortlichen Lesementoren Ingo Rehling, und seine Frau Cornelia Rehling anfangs noch Zweifel ob sich tatsächlich ausreichend Kinder anmelden würden. Daher waren sie vollkommen überrascht, dass das Interesse dann doch so groß war, dass sich nicht nur die eingeplanten 20 Kinder für den Workshop fanden, sondern fast nochmal so viele auf eine Warteliste gesetzt werden mussten.
Ob ihnen etwas besonders an diesem Tag in Erinnerung bleibt? Beantwortet Monika Nießen-Horré. „Vor allem die Einigkeit, mit der sich die Kinder zur Mittagspause niedergelassen haben. Das war ein tolles Angebot, das auf großes Interesse gestoßen ist.“
Was sind eigentlich Lesementoren?
Der Workshop wurde vom Erftstädter Lesefest gemeinsam mit den Lesementoren durchgeführt. Und da ich mich, die halbe Zeit schon gefragt habe, was genau ein Lesementor und seine Aufgabe ist, waren Cornelia und Ingo Rehling so nett uns das kurz und knapp zu erklären.
Als Lesementor verbringt man in der Regel einmal pro Woche eine Schulstunde (45 Minuten) lang Zeit mit einem Schulkind. Dazu geht man in die betreffende Schule des Kindes, die einen Raum zur Verfügung stellt, den man allein mit Kind nutzen kann.
„Lesekinder“ sind Kinder, die nach Einschätzung ihrer Lehrerin oder ihres Lehrers Förderungsbedarf im Hinblick auf ihre Lesefähigkeiten haben.
Mit dem Kind wird aber nicht nur gelesen, sondern es wird auch einfach nur erzählt oder gerätselt – oder es werden andere Spiele gemacht. Wichtig ist es vor allem, eine Stunde lang allein für dieses Kind da zu sein.
Grundsätzlich kann jeder Lesementor(in) werden. Man erhält eine Schulung, nach der man – nach Beibringung eines erweiterten Führungszeugnisses ohne Eintrag – eingesetzt werden kann.
Ehrlich, wenn ich irgendwann in den Genuss kommen sollte, wieder mehr Zeit zu haben, würde ich mich ggf. noch zur Lesementorin Schulen lassen. Sowas finde ich ja super Interessant. Sowohl aus erzieherischer als auch aus inklusiver Sicht einer Mama von zwei Kindern mit Förderbedarf. Aber als nächstes steht erstmal das Erftstädter Lesefest am 02.07.22 an!
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