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Hallo meine Lieben,
der Name Alexander Jorde ist vielleicht dem ein oder anderen noch ein Begriff. Falls nicht, möchte ich euch gerne nochmal auf die Sprünge helfen.
Erinnert ihr euch an die ARD Wahlarena 2017? Die Show, in der einfache Bürger, Angela Merkel als Kanzlerkandidatin persönlich ihre Fragen stellen durften. Alexander Jorde war einer dieser Mitbürger und sorgte mit seiner Frage für ganz schön viel Aufsehen.
Als junger 22-jähriger Azubi in der Pflege, lautete seine Frage folgendermaßen:
Im Artikel 1 des Grundgesetzes steht, die Würde des Menschen ist unantastbar. Jetzt habe ich es in einem Jahr im Krankenhaus und Altenheim erlebt, dass diese Würde tagtäglich in Deutschland tausendfach verletzt wird. Ich finde, das ist ein Zustand, der ist nicht haltbar. Es gibt Menschen, die liegen stundenlang in ihren Ausscheidungen, das sind Menschen, die haben dieses Land aufgebaut nach dem Weltkrieg, die haben dafür gesorgt, dass wir diesen Wohlstand haben, in dem wir heute leben. Die Pflege ist so überlastet und Sie sind seit zwölf Jahren an der Regierung und haben in meinen Augen nicht viel für die Pflege getan. Im CDU-Wahlprogramm steht, keiner muss sich Sorgen machen um seine Pflege in Deutschland – das läuft alles, so nach dem Motto, aber das ist nicht so, das ist absolut nicht so…
Alexander Jorde hat vollkommen Recht wir haben ein krankes Pflegesystem
Dabei beziehe ich mich nicht einmal auf die Altenpflege. Als Mutter, zweier Kinder mit Autismus Spektrums Störung, die die Pflegegrade 3 und 4 haben, sehe ich jeden Tag, dass es in der Pflege einiges zu Verbessern gibt.
Verkehrte Welt: Selbst zu pflegen – bedeutet Verzichten
Auch wenn wir die Möglichkeit gehabt hätten, stand für uns nie zur Diskussion eines der Kinder, oder gar beide in ein Pflegeheim, oder betreutes Wohnheim für autistische Kinder zu geben. Für uns war von vorne herein klar: sie sind unsere Kinder, so wie sie sind, und genauso sollen sie mit uns als Familie zusammenleben. Auch wenn das im Gegenzug bedeutet, dass ich Zuhause bleibe, nicht mehr Arbeiten gehe und stattdessen rund um die Uhr abrufbereit bin für wenn eines meiner Kinder abgeholt werden muss oder auf Grund mangelnder Gefahreneinschätzung oder eines „Meltdowns“ sich mal wieder verletzt.
Für uns heißt das ebenso, dass wir auf ein zweites Vollzeitgehalt verzichten müssen. Während bezahlbarer Wohnraum zur Zeit jedoch immer schwieriger zu finden wird. Natürlich erhalten wir Pflegegeld, aber im Vergleich dazu, was die Krankenkasse für einen stationären Pflegeplatz bezahlen müsste, ist das ein Witz.
Wenn es um Pflegearbeit geht, wird gerne weggeschaut. Warum ist das eigentlich so?
Weil Pflege unbequem ist? Ja, das ist sie definitiv!
Dennoch, gehört Pflege irgendwann zu Jedermanns Alltag. Spätestens wenn es irgendwann darum sich um die eigenen Eltern zu kümmern. Unsere Eltern haben uns großgezogen. Sie haben selbst immer wieder zurückgesteckt um uns als Kinder bestens zu Versorgen und uns eine schöne Kindheit zu schenken. Da scheint es erstmal selbstverständlich, dass man sich später, bei den Eltern revanchieren möchte. Man möchte ihnen einen möglichst guten, komfortablen und menschenwürdigen Lebensabend schenken. Aber wenn es dann tatsächlich soweit ist, werden viele sich schnell umsehen.
Denn auch wenn die Politik, dieses Problem nicht sehen will. So ist der Titel „Kranke Pflege“ gar nicht weit hergeholt. In den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern mangelt es an allen Ecken am Personal. In der Häuslichen Pflege sieht das nicht viel besser aus. Sogar wir spüren das. Obwohl wir nur die Entlastungsleistungen in Form der Hauswirtschaft für 1 Stunde Bügelarbeit pro Woche vom Pflegedienst nutzen.
Mein Dilemma, der letzten Wochen, konntet ihr auf den Social Media Kanälen bereits verfolgen. Es ist nicht so, dass dort ein oder zwei Mitarbeiter für uns zuständig wären. Die Damen werden eingeteilt wie es der Plan grade ermöglicht. So geben sich hier 6 unterschiedliche Frauen wöchentlich die Klinke in die Hand um unsere Wäsche zu bügeln. Ich will mir gar nicht vorstellen müssen, wie das wohl wäre wenn die Jungs sich von so vielen unterschiedlichen Pflegepersonen die Windeln wechseln lassen müssten. Keine sonderlich angenehme Vorstellung, oder? Denn intimer geht es kaum.
Doch sieht genauso der Pflegealltag aus.
Unser kranke Pflege entpuppt sich oft als nervenaufreibende Tortur des Bürokratismus in der eine Mutter zur Bittstellerin degradiert wird
Aber nicht nur an diesen Stellen kränkelt das aktuelle Pflegekonstrukt. Der ultimative Kollaps besteht in den ganzen notwendigen Anträgen für Hilfsmittel, regelmäßige Verlaufskontrollen, Wiederbegutachtungen etc.
Die meiste Zeit empfinde ich mich als pflegende Mutter, als eine Art Bittstellerin. Egal ob es die Windelversorgung, der Rehabuggy, Einlagen für die Schuhe, Inkontinenzbadehosen für den Schwimmunterricht oder andere Hilfsmittel sind. Man muss alles erst bei der Krankenkasse beantragen, am besten mit aktuellen ärztlichen Bescheinigungen und darauf hoffen, dass die bearbeitende Person am Schreibtisch gute Laune hat, und diesen Antrag genehmigt. Andernfalls muss man anfangen einen Widerspruch zu formulieren, nochmal tiefer Erklären warum dieses Hilfsmittel benötigt wird und wieder Tage / Wochen warten und hoffen, dass der Antrag dann durchgewunken wird.
Das ist für uns Pflegende eine Tortur! Es ist so unnötig und nervenaufreibend.
Dies lässt sich aber nicht nur auf Krankenkassen münzen. Die Ämter und Fachärzte sind da keinen Deut besser. Wir sollen 1x im Jahr bei jedem Kind eine sogenannte Verlaufskontrolle durchführen lassen. Damit man immer aktuelle Berichte für die unterschiedlichen Anlaufstellen wie das Amt für Behindertenangelegenheiten, Amt für Integration etc. parat hat.
Das ist jedoch schwieriger als Gedacht. Man ruft nicht mal eben im SPZ an und bekommt einen Termin. Nein, man ruft dort an um einen Termin zu erbitten.
Wenn man Glück hat, bekommt man dann im Laufe der nächsten 2 Wochen einen Termin per Post geschickt. Bekommt man dieses Schreiben jedoch nicht, fängt das Spiel von vorne an. Also wieder warten. Wieder verschenkte Zeit. So vergehen Wochen und Monate. Man muss um einen Termin betteln. Und dann hat man immer noch Wartezeiten von 4 Wochen aufwärts. Nun muss ich damit rechnen das Finn womöglich seine Schulbegleitung verliert, weil ich den Termin für die Verlaufskontrolle erst für den 14.03. bekommen habe, der Bericht aber Anfang März hätte eingereicht werden müssen.
Ja, man fühlt sich wirklich wie ein Bittsteller und ist ständig auf das Wohlwollen anderer angewiesen. Ist das wirklich Sinn der Sache? Sieht so eine gute Pflegesituation aus?
Mit Kranke Pflege – Gemeinsam aus dem Notstand zeigt Alexander Jorde weitere Stolpersteine der aktuellen Pflegepolitik auf und bietet Verbesserungsmöglichkeiten
Genau über diese Probleme in der Pflege hat Alexander Jorde nun das Buch „Kranke Pflege – Gemeinsam aus dem Notstand“ (erschienen als Tropen Sachbuch im Klett-Cotta Verlag) geschrieben. Aber der junge Alexander Jorde beschreibt nicht nur die aktuellen Problematiken, sondern liefert auch ein paar Lösungsansätze für die Politik um die Situation dauerhaft zu verbessern. Für weitere Infos einfach auf einen der Links klicken, diese bringen euch direkt zur Verlagsseite.
Meiner Meinung ein absolut lesenswertes Buch, sowohl für betroffene Personen als auch jene die einfach mal einen Blick hinter die Fassade der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen werfen möchten. Deshalb, freue ich mich ein Exemplar von „Kranke Pflege – Gemeinsam aus dem Notstand” an euch Verlosen zu dürfen.
Verlosung eines Kranke Pflege – Gemeinsam aus dem Notstand Exemplars
Um in den Lostopf zu hüpfen müsst ihr lediglich einen Kommentar hinterlassen, was in euren Augen, die größten Probleme in der Pflege darstellen.
Oder habt ihr euch vielleicht noch gar nicht mit dem Thema befasst und möchtet dies nun ändern? Ich bin gespannt auf eure Ansichten und gebe euch bis Sonntag den 17.03.2018 Zeit in den Lostopf zu hüpfen.
Teilnahmebedingungen:
Teilnahme ab 18 od. mit Einverständniserklärung der Eltern und Wohnsitz in Deutschland
Keine Haftung für Postverlust
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht Möglich
Die Teilnehmer erklären sich im Falle eines Gewinns einverstanden, dass ich ihre Adressen zu Versandzwecken an die Agentur weiterleite
Gewinner müssen binnen 3 Tagen auf meine Gewinnbenachrichtigung reagieren, andernfalls Verfällt der Gewinnanspruch
Änderungen vorbehalten
Laura meint
Ich stimme dir vollkommen zu, meine Mama hat lange in der Pflege gearbeitet, aber aufgehört, weil es nicht mehr gepasst hat. Immer mehr ehemalige Kollegen von ihr kündigen und es werden immer weniger Pflegekräfte. Die Bezahlung ist einfach zu schlecht und der Job sehr anstrengend. Meiner Meinung nach ist, dass ein großes Problem, weil keiner für wenig Geld so hart arbeiten will. Das wiederum führt dazu, dass es immer weniger Personal gibt und das macht es natürlich auch schwieriger einen Termin zu bekommen.
Liebe Grüße Laura
Lars meint
Es gibt eindeutig zu wenig Personal, was wohl auch den Arbeitsumständin geschuldet ist. Zu wenig Geld, zu viel Stress etc.
Würde mich sehr über das Buch freuen.
LG
Nadja meint
Es ist ein Jammer, dass Pflegeberufe so wenig Anerkennung und so eine schlechte Bezahlung erhalten. Das größte Problem: wahrscheinlich das wenige Geld gepaart mit viel Stress. Meinen Respekt an alle, die in der Pflege arbeiten!
Mama geht online meint
Es ist soooo wichtig, dass auf den Pflegenotstand in unserem Land aufmerksam gemacht wird. Pflege muss mehr wertgeschätzt werden. Danke für den ehrlichen Bericht und eure persönliche Geschichte.
LG Anke
sina meint
da kann man echt nur hoffe, niemals selber in diese situation zu kommen, in der man auf fremde pflege angewiesen ist.