Hallo meine Lieben,
und willkommen zu einer Rezension mit der wohl niemand mehr gerechnet hat. Ich selbst am aller wenigsten. Immer wenn die Frage aufkommt, welche Genre ich gerne lese, war die Antwort: “Querbeet. Viele unterschiedliche Genre und Geschichten können mich begeistern. Außer Historisches und Krimis.”
Jaahaa… historische Romane und ich wollten einfach nicht zusammen finden. Dabei bin ich eigentlich durchaus interessiert an historische Geschichten. In Serienform, kann ich diese regelrecht Staffelweise durchsuchten. The Tudors, Reign, The Crown, The Borgias… alles durch. Aber seit ich vor ein paar Jahren “Die Wanderhure” gelesen habe, hatte ich den historischen Romanen abgeschworen. Ich fand dieses Genre soooooooo langweilig und langatmig.
Aber nun revidiere ich diese Meinung. Denn ich habe tatsächlich wieder etwas historisches gelesen. Und zwar Inseln im Wind von Elena Santiago aus dem Blanvalet Verlag. Ein Buch das nun wirklich Jahre auf dem SUB gelegen hat und ich nur für die 18 für 2018 und die Blanvalet Challenge endlich zur Hand genommen habe. Endlich!
Inseln im Wind von Elena Santiago
erschienen im Blanvalet Verlag*
Formate: Taschenbuch und EBook
Preis: ab 8,99€ je nach Format
Seiten: 560
Meine Wertung: 4 Sterne
Der Klappentext
Als Elizabeth Raleigh nach langer, gefahrvoller Reise endlich ihre neue Heimat Barbados erblickt, erliegt sie unwiderruflich dem betörenden Zauber der grünen Insel im Wind und vergisst fast, warum sie ihre englische Heimat verlassen musste. Fern sind die Vernunftehe, die Kriegswirren und politischen Unruhen, die ihre Familie bedrohten. Doch bald überschatten dunkle Geheimnisse ihr Leben, und als auf Barbados ein tödlicher Freiheitskampf entbrennt, gerät Elizabeth in einen Strudel aus Intrigen, Zwietracht und verbotener Leidenschaft.
Der Inhalt
Eigentlich liebt Elizabeth Raleigh ihre Heimat in England. Doch durch die politischen Umbrüche die die Hinrichtung von Charles I. und die Abschaffung der Monarchie durch die Puritaner gerät ihr Vater als Anhänger der Royalisten in den Forkus. Um nicht länger um sein Leben fürchten zu müssen, heiratet sie in die regierungstreue Kolonisten Familie Dunmore ein. Die Dunmores sind Plantagen Besitzer auf Barbados und sind mit ihrer Mitgift in der Lage ihre Ländereien umfassend zu erweitern.
Alle scheinen Elizabeth um ihren zukünftigen Ehemann zu beneiden und auch sie glaubt dass er, trotz dieser arrangierten Vernunftehe, ihr ein guter Mann sein wird. Doch im Gedränge der Hinrichtung des Königs, verlieren sie einander und Elizabeth trifft auf den Freibeuter Duncan Haynes mit dem ihre Vergangenheit irgendwie verwoben ist. Aber wie? Das muss Elizabeth unbedingt noch vor ihrer Abreise nach Barbados erfahren und willigt ein, ihn heimlich zu treffen. Ein Treffen, das sie noch lange Zeit später beschäftigen wird.
Auch noch lange nach der wochenlangen und schweren Überfahrt nach Barbados. Duncan Haynes, wird sie einfach nicht los. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, da er einen Großteil des Handels zwischen den Kolonien und England betreibt und dabei im Auftrag der englischen Regierung feindliche Schiffe karpert.
Elizabeth Leben, entwickelt sich vollkommen anders, als erwartet. Dennoch sie spielt ihre Rolle und verliert nie ihre Würde und steht für ihre Überzeugungen ein. Selbst wenn es nur für die Sklaven und niederen Bediensteten ihres grausamen Schwiegervaters ist.
Doch, es braut sich einiges zusammen auf Barbados. Die politische Lage ändert sich schlagartig, es gibt Sklavenaufstände, religiöse Verfolgung, Morde, Intrigen und Elizabeth ist gefangen auf dieser Insel.
Meine Meinung zu Inseln im Wind
Ja, das ich einem historischen Roman nochmal 4 Sterne geben würde, hätte ich selbst nicht gedacht. Aber Inseln im Wind, die Geschichte rund um Elizabeth und Elizabeth als Charakter selbst haben mich wirklich nach Barbados mitnehmen können. Einer Insel mit der ich bislang maximal Rihanna in Verbindung gebracht habe. Aber die Autorin Elena Santiago ( <— Pseudonymname für Eva Völler ) hat es geschafft, dass mich sowohl die Handlung und ihre Personen als auch das Setting drum herum mein Interesse geweckt haben. Das Barbados eine Englische Kolonie war auf der Zuckerrohr angepflanzt und Sklavenhandel mit den Holländern getrieben wurde war mir bis dato nicht bekannt. Es interessierte mich auch nicht. Dennoch hat die Autorin mir diese Insel näher bringen können.
Elizabeth als Protagonistin, fanszinierte mich. Zu Beginn empfand ich sie als sehr naiv und weltfremd wie sie auf dem Anwesen ihres Vaters quasi fernab der Realität aufgewachsen ist. Ihre Cousine Felicity hingegen hat eine schon schreckliches erleben müssen und erkennt verschiedene Situationen und Handlungen deutlich schneller als Elizabeth. Doch dies ändert sich bereits auf der Überfahrt nach Barbados. Denn als Elizabeth erkennt, dass sich ihr Leben nicht so entwickeln wird, wie geplant beginnt sie über sich selbst hinauszuwachsen und sich auch gegen andere zu behaupten.
SPOILER WARNUNG
Normalerweise versuche ich Spoiler zu vermeiden und ich denke ich, verrate eigentlich nichts, was sich nicht jeder Leser bereits zu Beginn denken kann, dennoch um zu begründen warum ich nur 4 und nicht 5 Sterne gebe, muss ich leider etwas der Geschichte vorweg nehmen. Was mich schlicht und einfach gestört hat, war der Sex zwischen Elizabeth und Duncan. Nicht das sie Sex hatten, nein, das war nicht das Problem. Sondern wie dieser geschildert ist. Im Prinzip muss der böse verwegene Pirat nur um die Ecke kommen und Elizabeth würde ihn am liebsten bespringen. Während sie seine Art aber eigentlich gar nicht leiden kann. Ehrlich, das war mir einfach zu Klischeehaft. Und das finde ich wirklich schade, denn das ganze drumherum hat mir so gut gefallen und ist toll geschrieben. Aber Sexszenen sind eben nicht einfach zu schreiben laut Autoren.
Aber wenn ich über diese hinwegsehe, war Inseln im Wind ein tolles Buch, obwohl es ein historischer Roman ist.
[…] wie stolz ich vor ein paar Wochen war, dass ich einen historischen Roman gelesen habe? Das war Inseln im Wind von Elena Santigo. Jetzt habe ich mein darin gegebenes Versprechen, den zweiten Teil auch lesen zu […]