Hallo meine Lieben,
heute habe ich nochmal ein Kinderbuch, das ich euch gerne ans Herz legen würde. Vor ein paar Wochen, hatte ich eine Nachricht von der Autorin Astrid Schneider im Postfach. Sie schrieb dass sie über meine Facebookseite gestolpert sei und gesehen habe, dass ich zwei “besondere” Kinder habe und hat gefragt ob ich nicht Lust hätte mir mit den beiden ihr Kinderbuch Mirelle und ihre Freunde auf der Suche nach dem Wunschkraut anzusehen. Bereits auf dem ersten Blick, sieht man, dass dieses Buch anders ist, als die üblichen Kinderbücher in den Regale. Das Cover sieht aus wie ein mit Buntstiften gemaltes Bild von Tieren auf einer Wiese und bei genauerem Hinsehen erkennt man auch schon, dass das Nilpferd auf dem Bild etwas komisch um die Ecke guckt. Das Nilpferd schielt nämlich. Dies ist jedoch kein Versehen, oder kleiner Gag am Rande. Dieses Buch handelt schlicht und einfach über ein Trio ganz besonderer Tiere, welches auf ihrer Suche nach dem Wunschkraut feststellt, dass man gemeinsam mit (besonderen) Freunden einfach viel mehr erreichen kann, als alleine.
Mirelle und ihre Freunde auf der Suche nach dem Wunschkraut von Astrid Schneider
erschienen im tredition Verlag
Formate: Hardcover, Softcover und als eBook erhältlich
Preis: ab 4,99€ je nach Format*
Seiten: 80
Meine Wertung: 4 Sterne
Der Klappentext
Drei Tiere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander. Sie stellen fest, dass sie alle in ihrem Leben auf der gleichen Suche sind. Die Suche heißt Veränderung und Freundschaft. Gemeinsam begeben sie sich auf Wanderschaft, um das sagenumwobene Wunschkraut zu finden, das alles verändern soll. Auf ihrer Reise lernen sie sich das erste Mal besser kennen und entdecken neue Seiten an sich. Sie begreifen, was Freundschaft bedeutet, und sind ihrem Ziel so nah – wäre da nicht der böse Ismo, der die Adlerburg mit dem Wunschkrauf bewachen lässt. Gemeinsam schaffen sie es, Berge zu versetzen und das Böse zum Guten zu wenden.
Der Inhalt
Mirelle ist eine kleine französische Schildkröte die, seit sie ihre Familie verloren hat, einsam und traurig durch die Wälder kriecht. Wann immer sie andere Tiere sieht, wünscht sie sich so schnell und groß zu sein wie sie. Irgendwann trifft die kleine Mirelle auf das Nilpferd Trampelius, kurz Trampi. Tampi ist zwar groß und schnell, schielt aber und rennt deswegen ständig irgendwo gegen. Schnell wird beiden klar, dass sie sich zusammentun und das sagenumwobene Wunschkraut suchen sollten um sich ihre Wünsche erfüllen zu können und glücklich zu werden. Gemeinsam können sie es schaffen. Da sind sie sicher. Immerhin ist Mirelle auf Trampis Rücken gleich viel schneller unterwegs als auf ihren kleinen Beinchen, und Trampi kann sie helfen den richtigen Weg zu finden ohne überall gegen zu laufen. Auf ihrer Suche nach dem Wunschkraut stolpern sie irgendwann noch über die italienische Giraffe Fabrizio der sie mit seinem langen Hals aus brenzligen Situationen fischt, ehe sie sich dem gemeinen Adler Ismo stellen, und zeigen können, dass es letztlich viel mehr auf die inneren Werte ankommt als auf direkt ersichtliche Äußerlichkeiten, und das man mit Freundschaft im Leben viel weiter kommt als allein.
Meine Meinung zu Mirelle und ihre Freunde auf der Suche nach dem Wunschkraut
Als Mutter von zwei Kindern mit Autismus Spektrums Störung (ASS) gefällt mir die Idee der Autorin, Kindern von Anfang an nahe zu bringen, Behinderungen, andere Kulturen, Andersartigkeiten und Markel, nicht als negativ anzusehen und auszugrenzen. Sondern viel mehr gegenseitig die Stärken und Schwächen eines Jeden zu akzeptieren, zu unterstützen und gemeinsam etwas großes Erreichen zu können. Diesen Aspekt finde ich auch sehr gut umgesetzt, was besonders für Kinder ab 5 Jahren nicht ganz einfach ist.
Aber ein paar kleine Kritikpunkte habe ich dennoch, weshalb ich auch nur 4 und keine 5 Sterne gebe.
Kindern andere Kulturen und Sprachen näher zu bringen ist an sich nicht verkehrt. Wir sprechen mit Fünni teilweise auch jetzt schon Englisch. Aber gerade für Leseanfänger in der 1. 2. und 3. Klasse sehe ich Mirelles französische Akzentsprache etwas kritisch. Denn ich denke wenn Kinder diesen Alters, regelmäßig Sätze wie: “Oh isch hoffe, isch habe disch nischt geweckt” (Seite 19 Zeile 3) wo die Wörter ich, dich, nicht immer wieder absichtlich falsch geschrieben sind, lesen, prägt sich das ggf. falsch ein. Ich sehe bereits diese Regelung “schreib einfach wie du es hörst” schon sehr kritisch, wenn ich die Rechtschreibung meines Großen sehe. Da hätte ich als Mutter dann etwas Angst vor, meinem Kind neben dem guten Grundgedanken eine falsche Rechtschreibung zu vermitteln.
Generell finde ich die Idee, den unterschiedlichen Protagonisten unterschiedliche Kulturen zu geben, gar nicht verkehrt, und denke dass es im bald erscheinenden Hörbuch auch die jeweiligen Akzente durchaus den Charakteren einen letzten Schliff geben werden. Schriftlich, sehe ich es aber eben für die Altersgruppe einfach etwas kritisch.
Ähnlich geht es mir bei den beiden Liedern die am Anfang des Buches textlich mit eingebaut wurden. Im Hörbuch, werden die sich sicher gut mit Melodie und Gesang machen. Aber einfach der hingeschriebene Text, ohne Noten die eine Melodie vorgeben würden braucht man schon etwas Fantasie um die Zeilen in einen gut klingenden Gesang zu packen.
Wie gesagt, es sind zwei kleine Kritikpunkte. Aber generell finde ich das Buch einfach zauberhaft und da stört es mich dann auch nicht das sind Schildkröte, Nilpferd und Giraffe im Wald übern Weg laufen. Soviel Fantasie darf in einem Kinderbuch ruhig stecken, ganz besonders wenn es dann mit solch kinderfreundlichen Illustrationen aufgewertet wird.
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