Hallo meine Lieben,
heute habe ich etwas ganz besonderes für euch vorbereitet, nämlich mein erstes Autoreninterview.
Zu diesem Interview hat sich, zu meiner großen Freude, einer der derzeit beliebtesten Autoren Deutschlands von mir mit Fragen löchern lassen. Naja, löchern ist vielleicht etwas übertrieben, die Vorgabe waren fünf Fragen. Was gar nicht so einfach war, denn welche 5 Fragen stellt man einem Autor letztlich wenn man problemlos das vierfache an Fragen stellen könnte? Ich hoffe dennoch, dass ich mich für gute Fragen entschieden habe, welche nicht schon woanders tausendfach beantwortet wurden und einen die einen kleinen Einblick in die Schaffenskulisse des Autors werfen lassen.
Kai Meyer auf der Buchtaufe zu „die Seiten der Welt“ September 2014
Kai Meyer, vielfacher Preisträger, der auch dieses Jahr mit „die Seiten der Welt“ in der Kategorie „Jugendbuch“ den zweiten Platz, in der Kategorie „Bestes Cover“ den ersten Platz und in der Kategorie „beliebtester Autor“ ebenfalls den zweiten Platz für sich beansprucht hat.
Sein erstes Buch „der Kreuzworträtsel-Mörder“ erschien bereits 1993 im Bastei Lübbe Verlag, noch während seines Volontariats als Journalist bei einer großen Tageszeitung. Seit 1995 arbeitet er Hauptberuflich als freier Autor und hat derweil bereits 53 weitere Bücher geschrieben und in verschiedenen Verlagen veröffentlicht. Aktuell hat er im letzten Herbst „die Seiten der Welt“ veröffentlicht zu dem bereit 2015 eine Fortsetzung herauskommen soll.
Du hast mit „Die Seiten der Welt“ jetzt Dein bereits 54. Buch veröffentlicht. Hast du unter all diesen Werken einen persönlichen Liebling, der dir aus speziellen Gründen besonders am Herzen liegt? Oder ist es als hättest du 54 Kinder und jedes ist zwar für sich etwas Besonderes, aber sie werden alle gleichermaßen geliebt?
Den Kindervergleich bringen wir Autoren natürlich immer gern. Andererseits gibt es durchaus ein paar, die ich vielleicht doch etwas mehr mag als andere. Wobei dieser Eindruck auf relativ vagen Erinnerungen an einzelne Bücher basiert, auf Bildern, Szenen und Charakteren, die mir noch recht präsent sind. Es mag Vergleichbares in anderen Büchern von mir geben, nur habe ich es da dann leider vergessen. Jedenfalls hänge ich sehr an den ALCHIMISTIN-Büchern, an DAS ZWEITE GESICHT, der ARKADIEN-Trilogie, an den STURMKÖNIGE-Romanen. Aber gleichzeitig kommt mir das dann schon wieder unfair vor gegenüber anderen Büchern wie DIE SEITEN DER WELT, DIE WELLENLÄUFER und ein paar mehr.
Wie bereits erwähnt, ist das Buch „Die Seiten der Welt“ gerade erschienen und deine Lesereise steht bereits kurz bevor. Planst und arbeitest du derweil bereits aktiv am nächsten Band / Buch? Oder wird jetzt erst das eine Projekt in Ruhe abgeschlossen und sich dann aufs nächste gestürzt?
Ich habe mit der Arbeit am zweiten Roman im Frühjahr begonnen, einige Monate am Exposé gesessen und schreibe seit Juli am Manuskript. Der Plan war, bis Weihnachten mit der ersten Fassung fertig zu sein, aber das wird wohl nicht ganz hinhauen. Ich hoffe, dass ich es nach den diversen Überarbeitungen im Februar abgeben kann.
Du hast in anderen Interviews bereits erzählt, das du dir zum Schreiben deiner Bücher am liebsten morgens deinen Hund und das Notebook schnappst und dich mit beidem gemeinsam in dein „Schreibhaus“ nebenan, ohne Telefon und Internet verkrümelst? Wie können wir uns als Außenstehende diese „Oase der Ruhe und Ablenkungslosigkeit“ wie ich sie mal nennen will vorstellen? Steht da ein Stuhl in der Ecke neben einer Steckdose und eine Wasserschale für den Hund auf dem Boden und das war`s? Oder ähnelt das Nebenhaus mehr einem Außenlager der hiesigen Bücherei weil diverse Auflagen deiner Bücher die Wände zieren?
Nein, meine eigenen Bücher stehen in der hintersten Ecke meiner Bibliothek in meinem Wohnhaus. Das ist mittlerweile eine ganze Wand voll, je ein Exemplar jeder deutschen und internationalen Ausgabe. Ich muss zwar daran vorbei, wenn ich ins Schreibhaus gehe, aber ich brauche das nicht zur Inspiration.
Im Schreibhaus selbst gibt es so gut wie gar keine Bücher, nur ein paar, die ich zum Nachschlagen während der Arbeit brauche. Im Grunde ist das ganze Haus – aber es ist ein sehr kleines Haus – vollgestopft mit Filmrequisiten, Monsterfiguren, vielen Originalen von bekannten und unbekannten Genre-Malern, auch ein paar signierten Drucken. Der Hauptraum ist eine Art Studiozimmer mit Glasdach, zwei Etagen hoch. Da sitze ich in einem Ledersessel mit dem Laptop auf dem Schoß – übrigens war er das Vorbild für Furias sprechenden Lesesessel.
Du hast Zuhause drei Zimmer allein reserviert für Bücher und Comics. Gibt es bei dieser Menge immer noch Bücher und Autoren die du für dich als Lieblinge deklarieren würdest? Oder gibt es in dieser Sammlung Exemplare auf die du besonders Stolz bist?
Ich habe ziemlich umfangreiche Sammlungen von Neil-Gaiman- und Clive-Barker-Büchern, auch eine Menge Seltenes und Signiertes, diverse Regale für Bücher von Tolkien, Michael Moorcock und Robert E. Howard. Was ich besonders mag: eine nahezu komplette und neuwertige Erstausgabe der Hobbit Presse von Klett Cotta aus den Siebziger- und Achtzigerjahren. Das sind ein paar Dutzend Bände, die ich vor Jahren mal von einem anderen Sammler gekauft habe. Ich liebe einfach das psychedelische Design der Reihe. Die heutige Hobbit Presse sieht mehr oder minder aus wie jedes andere Fantasy-Imprint, aber damals hatte sie eine sehr ungewöhnliche Optik. Ich versuche ständig, meine Verlage dazu zu bringen, mir auch mal einen illustrierten „Vorspann“ in meinen Büchern zu spendieren, wie Heinz Edelmann ihn früher für die Bände der Hobbit Presse gestaltet hat: gleich zu Beginn des Buches zehn, fünfzehn Seiten mit Illustrationen, auf die häppchenweise Impressum, Schmutztitel und Inhaltsverzeichnis verteilt werden.
Auf meinem Blog dreht es sich ja nicht allein nur um Bücher, sondern auch sehr viel um unseren Familienalltag mit Basteltipps, Rezepten, Kinderbücher und einfachen Einblicken in den Alltag. Ich dachte mir, wer ist dann besser geeignet als ein Phantastikautor, um meinen beiden Jungs, mir und meinen Lesern eine „Gute Nacht“ Geschichte zu erzählen?
Guter Versuch! Aber zuletzt habe ich meinem kleinen Bruder spontane Geschichten erzählt, als er noch ein Kind war. Und er ist heute Ende dreißig …
Anna, Kai Meyer und meine Eine bei der Lesung zu „die Seiten der Welt“ im November 2014
Ja, der Versuch war`s wert und ich war wirklich Neugierig auf die „Gute Nacht“ Geschichte. Dennoch hoffe ich hat euch mein kleines Interview gefallen und damit ihr trotz fehlender „Gute Nacht“ Geschichte etwas von ihm mitnehmen könnt, habe ich 5 signierte Autogrammkarten die ich gerne auf Facebook unter euch verlosen möchte, also einfach einmal HIER entlang und viel Glück.
Natürlich möchte ich mich abschließend nochmal ganz herzlich bei Kai bedanken, dafür das er trotz unserer technischen Hindernisse nicht aufgegeben hat und sich die Zeit genommen hat meine Fragen zu beantworten. DANKE !!!
Die Rabenmutti meint
Hach wie cool 🙂 Ich habe schon bei Anna gesehen, dass es viel Spaß gemacht hat mit ihm 😛 Der scheint ja wirklich n ganz netter zu sein.
Wie schade, dass ich einfach keine Zeit habe für so geile Aktionen. Aber immerhin hattet ihr jede menge Spaß!
Zu schade, dass er keine Gute Nacht Geschichte erzählen wollte, Mensch! Er muss doch über seinen Schatten springen können 😛
Liebe Grüße
Yasmin
Influ meint
Ach Yasmin,
du musst unbedingt mal mitkommen. Dein Kleine bringst du einfach mit, die kann dann mit den Jungs und Eva bei Chris spielen, während wir Mädels unterwegs sind 😉