Hallo ihr lieben,
heute ist es endlich soweit, der lang ersehnte Post zur Taufe kommt.
Es ist zwar schon fast einen Monat her, aber ich habs vorher einfach nicht geschafft, mal kamen Zähnchen dazwischen, dann ein Magen-Darm Infekt bei Jonas. Aber jetzt ist der große im Kiga und der kleine macht seinen Mittagsschlaf da will ich die Zeit fix zum bloggen nutzen 😉
Was soll ich sagen? Es war ein wirklich schöner Tag für uns alle und auch mit Jonas lief alles sehr gut. Er hat super mitgemacht. Was aber zuletzt auch an der guten Vorbereitung und dem Pastor lag. Falls ihr euch erinnert hatte die erste Kirche wo wir bezüglich der Taufe angefragt hatten uns ja eine freundliche Absage erteilt. Daraufhin ist meine Schwiegermutter zu dem Pastor gegangen der die Kapelle des Krankenhauses betreut in dem sie arbeitet und dieser ließ sich auf das Abenteuer „Autisten Taufe“ ein 🙂 .
Aber für eine Taufe braucht man natürlich auch Taufkerzen. Kurzerhand habe ich Dr. Google danach gefragt und: Wow, man kann echt viel Geld für eine einzelne Taufkerze ausgeben die absolut nicht besonders aussieht und wir brauchten ja gleich zwei davon. Interssehalber habe ich dann mal bei Dawanda geguckt und bin dort auch ziemlich schnell fündig geworden. Ich hatte eine kleine erste Auswahl getroffen und wollte Jonas dann entscheiden lassen welche Kerze er denn gerne für seine Taufe hätte. Er hatte auch schon ziemlich genaue Vorstellungen, sie sollte bunt, oder grün sein. Mein Mann und ich hatten die Vorstellung das sie nicht zu altbacken christlich sein sollten sondern ruhig etwas moderner und kindgerecht. Bei der Silke sind wir dann auch fündig geworden. Diese sollten es werden und für Finn das gleiche in blau. So hätten wir direkt eine nettes kleines Dankeschön und Erinnerungsgeschenk für die Paten mit dabei. Einzigstes Problem: Silke hat Urlaub und kommt erst 14 Tage vor der Taufe zurück. Tja da bekam Mama schon die erste Panik, Jonas hatte sich jetzt natürlich auf die Kerze eingeschoßen und der Preis war unschlagbar. Ich habe also mein Glück herrausgefordert und trotzdem eine Email geschickt mit der Frage ob es zeitlich möglich wäre die Kerzen dennoch rechtzeitig vor der Taufe zu bekommen. Und eine knappe halbe Stunde später bekam ich tatsächlich eine positive Antwort von Silke trotz des Urlaubs im Ausland. Ich habe direkt das Geld an sie überwiesen und binnen weniger Tage waren alle Kerzen da, sicher und nett verpackt 🙂 Wenn also mal jemand auf der Suche nach schönen und persönlichen Taufkerzen oder ähnliches sein sollte guckt mal bei ihr vorbei 🙂
Fünf Tage vor der eigentlichen Taufe hatten wir mit dem Pastor ein Taufgespräch vereinbart, zu dem wir die Kids natürlich direkt mitgenommen haben, damit Jonas den Mann auch schon mal kennenlernen konnte. Jonas mochte ihn auf anhieb und nochmehr als er feststellte das der Herr Pastor sehr großzügig ist was das Verteilen von Duplos angeht. Natürlich wurden in dem Gespräch gewisse Problematiken besprochen die Auftreten könnten, aber das schlimmste was bei Jonas passieren kann wenn er mit einer Situation überfordert ist, ist das er sich auf den Boden wirft und „dicht“ macht, wie ich es nenne. Er wird zum Glück nicht aggressiv was natürlich eine der größten Sorgen des Pastors war. An dem Nachmittag hatten wir dann die gesamte Taufe soweit durch gesprochen, die „Fürbitten“ für die Paten ausgesucht und die Lesung. Während dessen konnte Jonas die ganze Zeit mit dem Samsung Handy des Pastors “ Where is my water“ spielen und bekam zum Abschied noch zwei Duplos zugeschoben. Im Auto berichtete Jonas dann auch direkt das der Mann ja jetzt sein neuer Freund sei, damit konnte das Abenteuer Taufe losgehen 🙂
Am „großen“ Tag waren wir alle nervös und aufgeregt. Wie würde es mit Jonas klappen der sich bekanntlich ungern anfassen läßt, es nicht mag wenn Wasser ins Gesicht tropft und es nicht erträgt eingecremt zu werden. War das wirklich eine gute Idee mit der Taufe? Wir hatten Jonas so gut es nur ging die letzten Tage darauf vorbereitet. Haben ihm immer wieder gesagt: „am Samstag ist die Taufe, da gehen wir zuerst zu der Taufe da macht der Pastor: so ( haben dann das Kreuz auf seine Stirn mit dem Finger gemalt ) und danach, gehen wir auf eine Party und alle bringen dir Geschenke mit.“ Ok, es ist vielleicht nicht unbedingt der beste Erziehungsansatz ihn mit Geschenken zu locken, aber not macht erfinderisch und bei einem Autisten muss man öfter mal erfinderisch werden 😉 Als erstes sind wir bereits früher zu meinen Schwiegereltern gefahren – wo die anschließende Feier stattfinden sollte. Wie wir ankamen war bereits alles fertig vorbereitet und wirklich schön dekoriert so dass wir uns und die Kids auch in aller Ruhe fertig machen konnten um anschließend mit den Kids schon zur Kapelle fahren konnten so dass diese noch komplett leer war als wir ankamen und Jonas die Möglichkeit hatte sich erst noch mit der Umgebung vertraut zu machen.
Die Taufe an sich lief super. Es wurde nichts künstlich in die Länge gezogen und der Pastor ging super auf Jonas ein. Jonas war sehr tapfer an diesem Tag, selbst das er nach dem 4. auf die Stirn gemalten Kreuz sagte er wöllte nicht mehr, hat er sich noch zu den letzten dreien überzeugen lassen – ja, der Pastor hatte wieder Duplos dabei 😉 Die größte Problematik stellte für ihn das Weihwasser dar welches bekanntlich über den Kopf gegossen wird. Bei Finn war das gar kein Problem, der hat einmal kurz die Miene verzogen und skeptisch dreingeblickt als es nass wurde, aber keinen Pieps. Für Finn war das alles sowieso furchtbar interessant und spannend :). Als Jonas dann also sah wie Finn das Wasser über den Kopf bekam legte dieser natürlich schon direkt die Hände über den Kopf und sagte „Nein“. Daraufhin machte der Pastor nur seine eigene Hand ein wenig nass und tätschelte Jonas damit kurz über den Kopf so dass dieser gar nicht groß nass wurde 🙂 Ja, wir hatten wirklich einen tollen Pastor gefunden für die Taufe 🙂
Nach der eigentlichen Zeremonie ging es dann wie schon erwähnt zu meinen Schwiegereltern nach Hause zum feiern. Immerhin ist unsere Wohnung eindeutig zu klein, für die Masse an Familie die ich vorzuweisen habe. Das wichtigste für Finn war dann erstmal eine große Flasche Milch auf Mamas Arm mit anschließendem Nickerchen, war ja auch anstrengend und aufregend. Jonas packte während dessen ein Geschenk nach dem anderen aus und konnte anschließend dank des guten Wetters sich im Garten austoben mit den Onkels und Tanten. Drinnen wurde derweil das Buffet aufgestellt und glaubt mir, 1000 Worte könnten nicht beschreiben wie lecker es war – daher ein paar Bilder für euch noch zum Abschlu ss.
Ja, wir hatten einen tollen Tag an den wir uns gerne zurück Erinnern werden und wir hatten zum Glück viel Unterstützung und Verständnis von allen Beteiligten und besonders von meiner Schwiegermutter, sie hat den Pastor und die Kapelle vermittelt, uns ihr Haus zur Verfügung gestellt für die Feier, sich um Dekoration, Getränke und Buffet gekümmert. Männe und ich durften den Tag einfach mit den Kindern und der Familie genießen. DANKE.
Da bekommt man ja Hunger 🙂
Oh ja, es war auch furchtbar lecker *schärm*
Also der Nachtisch war wirklich extrem ekelhaft und musste umgehend vernichtet werden, bevor andere Gäste ihn probieren konnten 🙂