Hallo meine Lieben,
morgen geht es für mich wieder zur LBC19 nach Köln. Und auch wenn ich diesmal nur den halben Tag auf der Veranstaltung verbringen werde, freue ich mich jetzt schon auf meinen Programmpunkt ganz besonders: „Diversität in der Phantastik – Eine Diskussion über kulturelle Aneignung, Genderrollen und Vielfältigkeit in den Genres Fantasy und Science Fiction“ mit den Autoren Akram El-Bahey sowie Judith und Christian Vogt. Also, was würde wohl besser passen, als dass ich euch heute dann den zweiten Band der 13 Gezeichneten vorstelle? Richtig, nichts.
Die 13 Gezeichneten – die verkehrte Stadt von Judith und Christian Vogt
erschienen im Bastei Lübbe Verlag*
Formate: Klappenbroschur & Ebook
Preis: ab 11,99€ je nach Format
Seiten: 606
Meine Wertung: 5 Sterne
*Amazon Partnerlink
Der Klappentext
Der Kampf um Sygna hat gerade erst begonnen!
Die Rebellion war erfolgreich. Die Bürger von Sygna, Stadt der magischen Zeichen, haben die Besatzer aus Aquintien fortgejagt. Doch nun befindet sich der kleine Stadtstaat in einem offenen Krieg gegen das aquinzische Kaiserreich.
Die Schmiedin Elisabeda Eisenhammer, Rebellin erster Stunde, schart die Kampfwilligen um sich und zieht mit einem winzigen Kontingent gegen die Große Armee der Kaisers. Verzweifelt such sich nach Verbündeten, denn sie weiß: Alleine wird Sygna untergehen.
In Sygna selbst stemmen sich die alten Zünfte gegen jede Erneuerung. Kilianna Erdhand, Tochter der Großgildenmeisters, ist nicht bereit, dies hinzunehmen. Sie träumt von der Gleichberechtigung aller. Dabei droht ausgerechnet ihr Vater, ihr in den Rücken zu fallen. In seiner Verblendung geht er einen gefährlichen Pakt mit einem mythischen Wesen ein…
Der Inhalt
Seit dem Cliffhanger aus Die 13 Gezeichneten sind ein paar Wochen vergangen und unsere Rebellengruppe kämpft nun an mehreren Fronten für ihre Revolution. Während sich Elisabeda mit dem Fechter Dawyd und einer kleinen Armee, an der Front versucht gegen die große Armee des Kaisers zubestehen, infiltriert Ismayl Naronne (die Hauptstadt des Kaiserreichs), um dort mehr über die Herkunft die Zeichenmagie und die freigelassenen Urzeichen der Sygnaer in Erfahrung zu bringen. Zeitgleich bemühen sich Kiliana Erdhand und Schmal Jendra in Sygna selbst, ihren Gedanken der Gleichstellung, und politischen Umbrüchen Raum zu schaffen.
Doch stoßen die unterschiedlichen Charaktere, trotz ihren Fähigkeiten unentwegt, an allen Fronten und Handlungssträngen, auf neue Gegenwehr und überraschende Probleme. Nicht zu Letzt durch die sich langsam offenbarenden Urzeichenträger, die auf ihren eigenen Vorteil und ihrer eigenen Stellungen innerhalb Sygnas und des Kaiserreiches aus sind. Denn, auch wenn die Kraft der Zeichen, ihren Ursprung in Sygna hat, so haben sich die Urzeichen, nicht nur in Sygnaern eingenistet sondern sind auch unter den Anhängern des Kaisers aufgetaucht. Während die einen also mit Schwertern, Feuerwaffen oder Alchemistischen Waffen kämpfen, wählen andere jedes Wort mit Bedacht und halten sich von der versteckten Düsternis der Schatten fern um auf den perfekten Zeitpunkt zu warten. Um die kommenden Schlachten zu gewinnen müssen also alle Parteien ihre Urzeichentrümpfe, sowie erlernten Fähigkeiten geschickt und mit Bedacht einsetzen.
Lesungsvideo der Autoren aus Die 13 Gezeichneten – die verkehrte Stadt
Youtube Video von Kanal der Autorin Judith Vogt
Meine Meinung zu Die 13 Gezeichneten – die verkehrte Stadt
Bereits in meiner Rezension zum ersten Band, Die 13 Gezeichneten, konnte ich nicht umher von dem einzigartigen Element der Zeichenmagie zu schwärmen. Dies könnte ich immer noch, es ist heutzutage nicht einfach im Phantastikbereich nochmal etwas eigenes zu erfinden. Die meisten magischen oder mythischen Themen, wurden bereits mehrfach für diverse Geschichten hervorgeholt. Die Zeichen Sygnars hingegen sind meines Wissens wirklich etwas Einzigartiges. Sie sind komplex und vielschichtig, aber auf eine für den Leser gut verständliche Art.
Diesmal möchte ich aber auch gerne noch etwas tiefer auf die Charaktere der Handlung eingehen. Auch sie sind enorm Vielschichtig und sehr Individuell. Es werden für den Leser nebenher, aber sehr deutlich, auch unterschiedliche Aspekte der heutigen Gesellschaft in die Handlung integriert. Themen, die unseren Alltag betreffen und die Position der Autoren zu diesen Thematiken klar zum Ausdruck bringen. Zwei für mich wichtig zu nennende Beispiele, wären dabei ganz klar, Homosexualität und Feminismus.
Immer wieder, taucht der Leser in die Gedankenwelt der Unterschiedlichen Charaktere ein, und bei „Neigel“ spielt dabei auch immer eine gewissen Unsicherheit mit. Homosexualität ist in der Zeit der Handlung nicht nur verpönt, sondern verboten. Der Leser bekommt die Unsicherheit und Angst immer wieder gezeigt und das er dadurch auch sehr manipulierbar ist.
Im Gegenzug dazu, stellen Elisabeda und Kiliana sich der von Männern dominierten Zeichenwelt entgegen und versuchen mit ihren „Gleichwerkern“ den Frauen endlich eine Stimme zu geben. Sie zeigen deutlich, dass Frauen, egal ob beim Zeichenwirken in den Gilden, auf dem Schlachtfeld, oder beides, weder in handwerklichen Dingen, noch in strategischen und taktischen Denken den Männern in Irgendeinerweise unterlegen wären.
Man sieht also deutlich, in den Büchern, dreht es sich nicht nur um klassische Fantasyattitüden. Die 13 Gezeichneten und die 13 Gezeichneten – die verkehrte Stadt reflektieren, ein Stück weit, unsere Gesellschaft vor einem phantasischen Hintergrund.
Das man Die 13 Gezeichneten – die verkehrte Stadt unbedingt lesen sollte, brauche ich denke ich nicht groß erwähnen, immerhin hat Die 13 Gezeichneten mit einem so gemeinen Cliffhanger geendet, dass sowieso jeder den zweiten Band lesen wird, der Teil 1 gelesen hat. Also los, geht und lest die beiden Bücher, ich freue mich derweil aufs Erscheinen des dritten Bandes.
Schreibe einen Kommentar