Mein Herz ist eine Insel

Hallo meine Lieben, 

endlich wird das Wetter Garten- & Pooltauglich. Und mit den Gartenstunden kommt auch die Ruhe und Lust zum Lesen wieder. Da habe ich nun vom maritimen Cover angezogen, zu Mein Herz ist eine Insel von Anne Sanders aus dem Blanvalet Verlag gegriffen. Immerhin konnte mich ihr Buch Sommer in St. Ives vor zwei Jahren schon begeistern. Meine Ansprüche waren dementsprechend hoch. Aber auch, wenn sich die Geschichte letztlich anders darstellte, als ich es vom Klappentext und dem hellen, freundlichen Cover her erwartet hätte, wurde ich nicht enttäuscht, sondern von alten Legenden, Liebesgeschichten und emotionaler Tiefe gut Unterhalten.

Mein Herz ist eine Insel von Anne Sanders

erschienen im Blanvalet Verlag  (Amazon Partnerlink)

Formate: Taschenbuch, eBook & Hörbuch

Preis: ab 9,95€ je nach Format

Seiten: 378

Meine Wertung: 4 Sterne

Der Klappentext

Eine kleine Insel an der Westküste Schottlands und ein Geheimnis, das alles verändert…

Isla Grant ging es schon mal besser. Ohne Wohnung und ohne Job bleibt ihr keine andere Wahl, als nach Hause zurück zu kehren, nach Bailevar, eine winzige Insel an der rauen Westküste Schottlands. Und das, obwohl sie kaum Kontakt zu ihrer Familie hat. Als sie auch noch ausgerechnet ihre Jugendliebe Finn wieder trifft, sind alle unliebsamen Erinnerungen zurück. Ihr einziger Lichtblick ist die alte Dame Shona, die wie keine andere Geschichten erzählt, besonders gern die Legende von der verschwundenen Insel. Doch schon bald erkennt Isla, welch tragisches Geheimnis Shona zu verbergen versucht. Und auch ihre eigene Vergangenheit holt Isla unaufhaltsam ein…

Der Inhalt

Islas Freund, mit dem sie die letzten 10 Jahre ihres Lebens verbracht hat, gesteht ihr sich in eine andere Frau verliebt zu haben. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als ihre Sachen zu packen, die gemeinsame Wohnung zu verlassen und zurück zu ihrer Familie auf die kleine Insel Bailevar zu gehen. Ein Schritt, der ihr nicht leicht fällt. Sie hatte nie vor ihr Leben auf dieser viel zu kleinen Insel zu verbringen auf der jeder jeden kennt und die Nachbarn oft mehr über einen wissen als man selbst. Sie hatte dem Inselleben den Rücken gekehrt und ebenso ihrer Familie. In den letzten 10 Jahren, hat sie sich 3x bei ihnen gemeldet, wie würden sie da wohl auf ihre Rückkehr reagieren? 

Gerade ihr stoischer Vater, wirkt alles andere als erfreut, als er sie wiedersieht. Liegt es daran, dass Isla ihrer Mutter zu sehr ähnelt? Der Frau, die ihre Familie bereits verlassen hat als Isla gerade 3 Jahre war? Für Isla steht es fest dass es so sein muss. Und sie sucht Trost bei Shona, der Großtante ihrer Jugendliebe Finn und die einzige Mutterfigur die sie wirklich hatte. Shona hat ihre ganz eigene Art, sie ist ein wenig schrullig – auf eine liebevolle Weise, greift Amor gerne etwas unter die Arme, in dem sie nichts unversucht lässt um die alte Liebe zwischen Isla und Finn wieder aufleben zu lassen, und lässt keine Gelegenheit aus um von der alten Insellegende zu erzählen oder auf diese anzuspielen. 

Eigentlich ist Shona genau die Oma, die jeder gerne zu Hause sitzen haben würde. 

Doch, diesmal passieren tatsächlich ein paar fragwürdige Dinge auf der Insel. Ein fremder, amerikanischer Tourist, stellt den Bewohnern viele Fragen, er gibt sich als Journalist aus, ist jedoch offenbar auf der Suche nach etwas ganz bestimmtem und als in verschiedene Gebäude eingebrochen, jedoch nichts entwendet wird, spitzt sich die Lage dramatisch zu und eine bis dahin nie erzählte Geschichte gelangt an die Oberfläche. 

Meine Meinung zu Mein Herz ist eine Insel

Was man als allererstes machen sollte, wenn man das Buch in die Hand nimmt: der Klappentext vergessen!

Zum einen verbirgt die liebe Shona nämlich kein Geheimnis, zum anderen ist das eigentlich nur nebensächlich und steht in der Geschichte an sich nicht im Vordergrund. Jedoch sorgt dieses Geheimnis für ein sehr emotionales Finale. 

Aber hauptsächlich geht es in Mein Herz ist eine Insel eben um Isla (ausgesprochen wird der Name übrigens Ayla / Eila) Grant. Denn auch wenn sie es um jeden Preis vermeiden wöllte, muss sie sich nun auf Bailevar ihrer Vergangenheit stellen. Dies passiert natürlich nicht von heute auf morgen und es ist nicht alles „Friede Freude Eierkuchen“ als sie Heim kehrt. Im Gegenteil. Sie wird zwar sofort wieder als „auf-der-Insel“ akzeptiert, muss sich jedoch das Vertrauen, der Menschen die ihr wichtig sind, erst wieder verdienen. Vorschusslorbeeren bekommt sie dabei nur von Shona. 

Dabei hat Isla ziemlich viel aufzuarbeiten. Da ist zum einen natürlich die noch frische Trennung von ihrem Freund und der damit einhergehende Jobverlust. Das ihre Mutter irgendwann einfach auf und davon ist ohne sich je wieder bei der Familie zu melden. Die zerüttete Beziehung zu ihrem Vater und ihren Brüdern, und nicht zu Letzt ihre Beziehung zu ihre Jugendliebe Finn. Das sind viele Päckchen die die junge Isla da zu tragen hat und der Leser darf sie dabei Schritt für Schritt begleiten. Abgerundet wird die Handlung dann zwischenzeitlich immer wieder von kleinen Ausschnitten aus der „Insellegende“. Was man nicht erwarten sollte, ist ein 0815 Liebesschmöker in dem man mal eben so in einem rutsch durchliest. Der Schreibstil ist zwar leicht zu lesen, doch es ist eben alles etwas tiefgehender und weniger oberflächlich als andere Bücher dieses Genres. Isla ist nicht die typische rosa rote Protagonistin, sondern ist eine sehr emotionale Person mit der man schnell aneinander geraten kann. Und eben diese Tiefe hat Mein Herz ist eine Insel für mich nochmal auf ein ganz anderes und sehr emotionales Niveau gehoben.