Hallo meine Lieben,
vor einigen Wochen wurde ich vom Arena Verlag gefragt, ob ich nicht Lust hätte an einer Bloggeraktion zum Buch „Die Clans der Seeker – die Stunde des Fuchses“ von Arwen Elys Dayton mit zu machen. Das Buchcover sah grandios aus, und auch der Klappentext klang auf Anhieb vielversprechend. Somit sagte ich kurzer Hand zu. Ende April erreichte mich dann mein Rezensionsexemplar gemeinsam mit der Aktionsaufgabe.
Für diese Aufgabe sollten die Blogger im Laufe des Mai in ihre Buchhandlung gehen und ihren Buchhändler dazu interviewen was eigentlich eine gute Fantasy Reihe ausmacht.
Nun kam mir aber, wie das ein ums andere mal erwähnt, der KiTa Streik dazwischen. Mit einem grade dreijährigen Kind unterm Arm hat man weder, die Zeit, noch die Geduld oder die Nerven sich eine halbe Stunde in der Buchhandlung hinzusetzen um sich gemütlich über das Thema Fantasy auszutauschen…
Nein wirklich nicht, da macht einem die Realität eindeutig einen Strich durch die Rechnung. Glücklicherweise hatte der Arena Verlag, der Kinder und Jugendbücher verlegt, vollstes Verständnis für diese Ausnahmesituation und war einverstanden das ich den Beitrag verspätet abliefere.
Kurzer Hand habe ich dann via Facebook den Jörg Bremser aus der Buchhandlung Köhl hier in Erftstadt angeschrieben und ihm von der Aktion erzählt, er war sofort bereit mitzumachen und hat mir/euch mal niedergeschrieben was seiner Meinung nach einen gutes Fantasy Buch ausmacht.
Das für mich wichtigste Kriterium bei einem Fantasy-Roman ist ein glaubhafter Handlungsverlauf. Nichts stört beim Lesen mehr, als wenn die Protagonisten von einer ausweglosen Situation in die nächste stolpern und jedes Mal ohne Probleme daraus hervor kommen.
Realität tut auch einem Fantasy-Roman gut. Wenn in einer Schlacht jemand über Stunden hinweg kämpft, ohne ein Zeichen von Müdigkeit oder Erschöpfung zu zeigen, dann ist das einfach unglaubwürdig. Auch Magie darf nicht endlos zur Verfügung stehen, sonst kommt ganz schnell ein Gefühl der Allmacht auf und allmächtige Figuren werden schnell langweilig.
Fast genau so wichtig sind Charaktere, denen man ihr Verhalten abnimmt. Dazu gehört, dass sich die Charaktere langsam aber stetig entwickeln. Ein ängstlicher Mensch wird selten über Nacht zum mutigen Helden. Und in den allerwenigsten Fällen schafft er das ohne fremde Hilfe.
Wichtig ist außerdem ein passendes, stimmungsvolles Setting für die Geschichte. Orte müssen so beschrieben werden, dass sie sich vor dem inneren Auge bilden, dass man mit durch die engen Gänge einer Burg läuft, den Waldboden unter den eigenen Füßen spürt und den Geruch eines Wildbratens über dem offenen Feuer riecht. Die besten Romane sind die, bei denen man nach dem Lesen erst wieder aus der Welt auftauchen muss, in die man durch die Geschichte gezogen wurde.
Natürlich gehört auch eine gesunde Portion Romantik / Liebe / Sexualität zu einem guten Fantasy-Roman, hier sollte man aber daran denken, dass es sich bei den Figuren meistens um ganz normale Menschen / menschenähnliche Geschöpfe handelt, die bei ausbleiben ihres Abenteuers in der Regel ein vollkommen normales ruhiges Leben geführt hätten. Eine rosarote Brille darf also ruhig gerne mal bei den Charakteren angewandt werden, häufig ist das sogar der Charakterentwicklung dienlich. Doch auch hier gilt, dass ein gesundes Maß bewahrt werden sollte. Romantische Handlungen und erotische Abenteuer müssen zur Geschichte passen und mit der richtigen Stimmung dargestellt werden. Auf keinen Fall dürfen sie den Hauptteil der Geschichte ausmachen.
Zuletzt noch ein Punkt, der unabhängig vom Inhalt der Bücher ist. Die Gestaltung von Fantasy-Romanen ist unglaublich wichtig. Im Idealfall passt das Cover zum Inhalt und ist ansprechend gestaltet. Mein aktuelles Lieblingsbeispiel ist das Buch „Die Seiten der Welt“ von Kai Meyer. Figuren, die darauf dargestellt sind entsprechen im Aussehen ihren Romanvorlagen, oder Landschaften werden den Beschreibungen im Buch nachempfunden. Am schlimmsten sind hier die ewigen Cover-Kopien von Bestsellern. Die Zwerge von Heitz haben eine Axt, die Elfen von Hennen ein Schwert, die Halblinge von Odom ein Kurzschwert und die Trolle von Hardebusch haben eine schwere Keule auf dem Cover. Die Liste lässt sich sicher noch fortführen und mit anderen Genres vergleichen.
Zudem sollte der Klappentext aussagekräftig sein. Auf Werbezitate anderer Autoren sollte vollkommen verzichtet werden, ich habe noch nie ein Buch in die Hand genommen, weil ein mir bekannter Autor hinten gesagt hat, dass er es gut fand. Ein bisschen mehr vernünftiger Inhalt im Klappentext wäre da sicher wirkungsvoller.
Was soll ich sagen? Endlich jemand der mich versteht!
Ich frage mich jedesmal, was diese Werbezitate von anderen Autoren sollen. Denn mal ehrlich, ob das Buch Autor XY gefallen hat oder nicht, ist mir doch völlig egal, es muss MICH als Leser überzeugen können. Es muss MICH mitreißen können. Es muss MICH in eine andere Welt eintauchen lassen können.
Aber auch in den anderen Punkten, kann ich mich dem Jörg nur anschließen, sollte mir je der Lesestoff ausgehen, von IHM würde ich mir mein nächstes Buch empfehlen lassen, ich denke da wäre ich gut beraten. Aber erst einmal werde ich nun „die Clans der Seeker – die Stunde des Fuchses“ zu Ende lesen, denn dieses entspricht auch schon ziemlich genau den von Jörg angesprochenen Kriterien und hat keine nervigen Werbezitate 😉 . Aber mehr verrate ich noch gar nicht. Denn ihr sollt ja auch noch Spaß am Lesen der Rezension haben, wenn diese kommt.
Was meint ihr? Was macht für euch ein gutes Fantasy Buch aus? Und wie steht ihr eigentlich zu diesen Autoren Werbezitaten?
Liebe Grüße und habt noch einen fantasievollen Tag <3
Hey 😉
Also ich habe gerade auch sofort gedacht, diese Werbezitate das ist total nervig und irgendwie interessiert es mich auch nicht.
Einer meiner Liebsten Autoren ist unter anderem Maggie Stiefvater, wenn sie jetzt schreiben würde das Buch war wahnsinnig gut, romantisch und so weiter. Naja das ist schön, aber interessieren? nein das würde es mich nicht. Denn wie du schon sagst soll das Buch mich ansprechen und nicht meine Lieblingsautorin. Denn wer sagt denn, dass wenn ich ihre Bücher liebe, auch ihren Lesegeschmack mag? Deswegen ich lasse mich gerne inspirieren, aber diese Zitate finde ich sehr unnötig.
Ansonsten sehe ich das ähnlich wie ihr beiden ;D
Ich mag es gar nicht, wenn es ein Fantasybuch ist, in dem die Protas alles können und es damit gerechtfertigt wird, das es eben Magie un Fantasy ist, auch damit sollte nicht alles zu schaffen sein 😀
Liebe Grüße
Maddy
Was ich jetzt ganz vergessen habe XD
Das Buch hört sich total spannend an und ich habe auch noch gar nichts davon gehört. Ich bin gespannt wie du es findest 😉
Jörg hat recht 😀
Was soll ich dazu auch sonst sagen? Er ist ja auch mein Buchhändler des Vertrauens und hat Ahnung von dem, was er da macht. Ich finde übrigens das Kai Meyer Cover auch schön, aber noch besser finde ich die Silber Cover. Denn wie hat Kerstin gesagt? Wenn die Designern mal aus einem Schmetterling eine Libelle macht, dann wird Liv eben zur Libelle im Buch 😀