Einmal Russland und zurück

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Hallo meine Lieben,

mein Mann und ich sind kürzlich freitags Abends nach „Sankt Petersburg“ zum Candle Light Dinner gefahren. 

Nein, natürlich nicht in die Stadt selbst, und nicht mal eben spontan mit dem Heli, wir sind schließlich die Familie Q. nicht die Familie G. aus dem Fernsehn. Aber das Restaurant in dem wir Reserviert haben um unseren Hochzeitstag nach zu feiern, heißt „Sankt Petersburg“ und wie der Name schon erwarten lässt, gibt es dort Russische und Ukrainische Gerichte. 

Ja, ich gebe zu, es war ein wenig Mutig von mir. Immerhin reden wir hier nicht von dem Italiener um die Ecke, bei dem man alles bereits in irgendeiner Form kennt und meist nur noch die unterschiedlichen Saucen variiert. Bei der Russischen Küchen muss ich in der Hinsicht komplett passen, ich kenne sie nicht, und habe sie nie zuvor Probiert. Daher, waren wir natürlich etwas skeptisch, wollten uns aber überraschen lassen und einfach unseren kinderfreien Abend genießen. 

Ihr wundert euch jetzt sicher warum, ich einen Candle Light Dinner Tisch in einem Russischen Restaurant reserviere, welches ich noch nie zuvor betreten habe, oder? 

Naja, das ist schnell erklärt. Vor einigen Wochen habe ich einen Gutscheincode von mydays.de über 50€ erhalten und wollte diesesn gerne noch einlösen. Auf mydays kann man verschiedene Events und Locations nach seinen persönlichen Vorlieben aus einem Onlinekatalog aussuchen und buchen. Da wir in der Nähe von Köln wohnen und ja nur einen gemeinsamen und gemütlichen Abend genießen wollten. Habe ich mir in dem Katalog dann eben das 2-Personen Candle Light Dinner in Köln für 69€ ausgesucht und gebucht. Immerhin klang der Beschreibungstext sehr ansprechend und versprach ein 3 Gänge Menü für 2 Personen inkl. einem Begrüßungssekt. Da ich noch meinen 50€ Gutschein hatte, hat das Essen dann noch sage und schreibe 19€ gekostet 😉 Also, egal was passiert wäre, wir hätten uns nicht ärgern müssen. Zumal auch 69€ für 2x 3 Gänge meiner Meinung nach ein absolut fairer Preis ist, das kann man sich dann auch als Paar wirklich mal gönnen. Aber zurück zu unserem Abend.

Wir sind also mit Hilfe des Navis nach Köln Zollstock ins Restaurant „Sankt Petersburg“ gefahren und je weiter wir an Speditionsgebäuden, an Kneipen vorbei, durch Seitenstraßen fuhren, und auf einem Zebrastreifen beinahe von einem Smart überrollt wurden, wurde uns schon leicht Mulmig zu Mute. Die Gegend lässt wirklich nicht, das stilvoll Eingerichtete und moderne Ambiente erwarten in dem wir – obwohl wir ganze 20 Minuten zu früh waren – begrüßt wurden. 

An den Wänden hängen schöne schwarz/weiß Fotoleinwände von verschiedenen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten, wie z.B. dem Schloßplatz. Die Tische stehen auf einer Empore und sind in einem edlen kräftigen rot und weiß eingedeckt. 

Lediglich über die Musik, die im Hintergrund gespielt wird, kann man sich streiten, denn z.b. Weihnachtslieder sind im Februar dann doch etwas unpassend. Vor allem wenn der Tischnachbar meint, diese dann noch mitzusingen oO.

Aber gut, wir waren ja des Essens wegen dort, und nicht um neue Freunde zu finden oder gute Musik zu hören.

Wir wurden wie bereits erwähnt, freundlich begrüßt und an unseren Tisch geführt. An diesem erklärte uns die Servicekraft, das wir uns eine Vorspeise, eine Hauptspeise und ein Dessert frei von der Karte wählen könnten, sie reichte uns die Karten, ging und kam 2 Minuten später mit zwei gefüllten Sektgläsern wieder. Generell, kann ich zum Service sagen, er war Top. Sie nahm freundlich unsere Bestellungen auf, gab auf Anfrage Empfehlungen, nahm auch Änderungswünsche auf ohne aufdringlich zu sein. 

So, von der Musik, über den Service, jetzt dann aber zum Essen. Die Karte war sehr vielseitig, egal ob Fisch, Geflügel / Fleisch oder sogar vegetarisch, es war für jeden was dabei. Ich wählte als Vorspeise einen Petershofsalat mit Pute. Da dieser normalerweise recht groß ist, ließ ich ihn aber direkt halbieren. Immerhin mussten ja noch Hauptspeise und Dessert in die kleine Influ passen. 

Petershofsalat mit Pute

( Frische saisonale Salatmischung, Tomaten, Paprika und Putenbruststreifen – für 8,90€ )

Wie bereits erwähnt, dies ist nur eine halbe Portion. Ich kann im nachhinein nicht genau sagen womit, das Putenfleisch gewürzt war, ich kannte es so jedenfalls noch nicht. Aber es war dennoch sehr lecker.

Als Hauptgang habe ich Fürst Potjemkin bestellt und Männe hat das vegetarische Gericht Heißer Herbst gewählt. Auch hier wurde beim Bestellen gleich gefragt, ob und wie scharf mein Mann sich sein Gemüse wünscht. 

Fürst Potjemkin

( Schweinemedaillons auf russische Art – fein gewürztes gegrilltes Schweinefilet, im Speckmantel umwickelt und mit gegrilltem Gemüse serviert – für 13,90€ )

Was soll ich sagen? Es war „Hammer“. Vier zarte in Speck eingewickelte Filetstücke, auf gegrillten Paprika in einer cremigen, hellen Sauce. Falls mir jemand verraten kann was das für eine Sauce ist, und womöglich noch ein Rezept dazu parat hat, her damit.

Heißer Herbst

( Gegrilltes Gemüse – Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Champignons, frischer Chili, in einer heißen Servierplatte mit Reis als Beilage serviert. Schärfegrad Ihrer Wahl – für 11,90€ )

Sieht schon nicht schlecht aus, oder? in einer Art Pfanne auf nem Holzbrett statt auf einem Teller serviert. Mir und meinem Mann hat dieses Detail bereits sehr gut gefallen. Aber auch der Inhalt war sehr gut. Frisches gegrilltes Gemüse, aber nicht matschig, sondern schön knackig und bissfest gegrillt. 

Zu guter Letzt dann natürlich das Dessert. Dieses wurde bereits im Beschreibungstext des Restaurants groß angepriesen. Denn das Restaurant hat zusätzlich eine hauseigene Konditorei und legt die Messlatte damit natürlich sehr hoch. 

Wir haben uns beide spontan für Gedeckten Apfelkuchen mit Eis entschieden und konnten es kaum abwarten. Die Kellnerin frug beim Abräumen de s Hauptgangs noch, ob wir eine kleine Pause machen wöllten vor dem Dessert, oder dieses direkt wünschten. Männe lies sich nicht lang bitten und bestellte es sofort.

Gedeckter Apfelkuchen mit Eis

( Der klassische frisch gebackener Apfelkuchen mit feinen Mandeln bedeckt, mit Eis und auf Wunsch mit Sahne serviert – für 6,50 )

Ja, ihr seht es schon. Ich war so aufgeregt, das ich vergessen habe ein Foto zu machen ehe ich meine Gabel zur Tat schreiten ließ. Aber er hat förmlich geschrien, „Iss mich“ und es hat sich gelohnt. Ein richtiger gedeckter Apfelkuchen aus Mürbteig, mit gehobelten Mandeln und einer Schicht Puderzucker als Topping. Und einer Füllung aus Apfelstücken und Rosinen. Eine Mischung aus süß und fein säuerlich und dazu eine Kugel Vanille Eis. 

Als wir dann fertig waren, ließ mein Mann die Rechnung kommen, wie war natürlich recht überschaubar, immerhin hatten wir nur noch eine Flasche Wein bestellt und waren mit Trinkgeld dann für 20€ dabei. Aber wenn ich im Nachhinein den Taschenrechner anwerfe und noch die Vorspeise meines Mannes mit 5,90€ aufrechne, komme ich auf 53,60€ für unsere 3 Gänge + die beiden Begrüßungsgläser Sekt. Die ursprünglichen 69€ die es bei mydays gekostet hat, haben wir also nicht komplett rausgeholt, aber da man auf der Karte frei wählen kann hätte man natürlich auch die kostenintensiveren Gerichte wählen können. Wir haben jedoch an diesem Abend nicht aufs Geld gucken wollen und einfach nach Appetit. 

Wir haben uns getraut, und im wahrsten Sinne des Wortes mal über den sonstigen Tellerrand hinausgeschaut, was Neues ausprobiert und Überraschen lassen. Wir wurden nicht enttäuscht, wir hatten einen tollen Abend und sind pappsatt in unserem Auto nach Hause gerollt. 

Wart ihr schon mal russisch Essen? Oder kennt ihr die russische Küche von Zuhause? Will mir vielleicht jemand verraten was für eine tolle Sauce bei meinem Fleisch bei war? 

So oder so, ich freue mich auf eure Kommentare und wünsche euch noch einen kulinarischen Tag