Am Anfang war der Frost von Delphine Bertholon
Originaltitel: Grâce
Genre: Roman / Familiengeschichte
erschienen im Limes Verlag
Format: Hardcover mit Schutzumschlag
316 Seiten
Preis: 19,99€
ISBN: 978-3-8090-2627-3
Meine Wertung: 2 Sterne
Der Klappentext
Die Geister, die wir riefen, werden wir nicht mehr los…
1981. Grâce Bataille führt in der Provinz ein Familienleben wie aus dem Bilderbuch – mit zwei wunderbaren Kindern und einem Mann, den sie abgöttisch liebt. Doch alles bricht in sich zusammen, als ein neues Au-Pair-Mädchen bei ihnen anfängt…
2010. Grâce erwartet wie zu jedem Weihnachtsfest Besuch von ihren Kindern. Doch dieses Jahr ist alles anders. Ihr Mann, der dreißig Jahre zuvor wortlos verschwand, taucht wieder auf. Und plötzlich geschehen seltsame Dinge im eins idyllischen Haus…
Der Inhalt
Im Jahre 1981 leben Grâce, ihr Mann Thomas und ihre beiden Kinder Lise und Nathan in einem großen Haus weit ab des städtischen Trubels. Thomas arbeitet als Vertreter für Haushaltswaren und ist nur an den Wochenenden Zuhause. Da die beiden Kinder aus dem „gröbsten“ raus gewachsen sind, möchte Grâce wieder ihre Arbeit als Krankenschwerster aufnehmen. Da das Haus groß genug ist und auch die finanziellen Mittel der Familie Bataille gegeben sind, stellen sie das polnische Mädchen Christina als Au-Pair ein. Aber schnell ist für Grâce klar, das diese Entscheidung ein Fehler war und sie beginnt ihre Ängste, ihr Sorgen und ihre Eifersuchtsgedanken einem Tagebuch anzuvertrauen.
Im Jahre 2010, 30 Jahre später, besucht der verwitwete Nathan, gemeinsam mit seinen sechs jährigen Zwillingen seine Mutter Grâce zu Weihnachten. Doch bereits beim ersten eintreten ins Haus wird ihm klar, das dieses Weihnachten anders verlaufen wird als alle vorherigen. Die Ecke in der all die Jahre, der eigentlich zu große Weihnachtsbaum stand, ist dieses Jahr leer. Seine Schwester Lise, sitzt in einem Sessel vorm Kamin und raucht während ihre Mutter Grâce noch schläft, statt wie all die vorangegangen Jahre bereits die Küche mit leckeren Düften zu füllen. Aber auch die Erklärung für all, dieses Seltsamheiten lässt nicht lange auf sich warten. Nathans Vater, an den er sich selbst kaum Erinnert, ist zurück und möchte ihn und seine Schwester nach Weihnachten treffen um ihnen zu erklären warum, er damals fortgegangen ist.
Meine Meinung
Kurz und knapp: Ich war enttäuscht. Der Klappentext war so vielversprechend und auch meine Inhaltsangabe, klingt nicht so schlecht. Aber der Schreibstil, die Erzählweise und die Charaktere waren für mich, einfach furchtbar langweilig und nervig. Die Geschehnisse auf 1981, werden ausschließlich in Tagebuchversion von Grâce erzählt und Grâce hätte besser irgendwann einen Psychiater aufgesucht, statt ihre Gedanken niederzuschreiben. Mal ist sie die liebevolle, tieftraurige Mutter und plötzlich wird sie zur krankhaft Eifersüchtigen, vernachlässigten Ehefrau.
In der Gegenwart, wiederum wird die Geschichte aus Sicht von Nathan erzählt, jedoch auch hier läuft es nicht ganz rund. Er erzählt genau genommen nicht dem Leser die Geschehnisse, sondern seiner vor sechs Jahren im Kindbett verstorbenen Frau Cora, und seiner Cora erzählt er wirklich alles. Von der Entwicklung ihrer Kinder, darüber das er ihr altes Sofa immernoch behält bis hin zu seinen One Night Stands. Auch nicht ganz normal, oder?
Generell betrachtet jedoch, hält die Geschichte wenig Geheimnisvolle Spannung parat, denn die Geschehnisse sind zu 95% komplett vorhersehbar. Ich habe mir viel von dem Buch versprochen und wurde leider sehr enttäuscht.
Positiv hervorheben kann ich aber immerhin das Cover, denn dieses ist meiner Meinung nach idyllisch und harmonisch gestaltet und passt gut zum zum Titel des Buches und zur Abgeschiedenheit des Familienhauses.
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