” …seine Macken haben dann jetzt halt einen Namen… “
Hallo meine lieben,
wie vielleicht dem ein oder anderen Bekannt sein dürfte hat unser “Großer” eine Autismus Spektrums Störung, sprich: er ist Autist. Nun gilt es aber zu beachten das es viele Formen von Autismus gibt. Nicht jeder Autist ist gleich. Es gibt die ganz schweren geistig Behinderten Fälle welche in ihrer eigenen Welt leben und kaum bis gar nicht mit der realen Welt interagieren können und es gibt die Verhältnissmäßig “leichten” Fälle bei denen Fremde gar nicht auf die Idee kämen das die Person Autist sein könnte. Ebenso gibt es natürlich ganz viel noch dazwischen und mit Sicherheit ist kein Autist wie der andere, man könnte X Autisten zusammenstellen und jeder hätte seine eigenen Störungen. Jonas gilt als “High Functioning Autist” und gehört glücklicherweise zu den wohl vergleichbar “leichten” Fällen.
Die für Aussenstehende wohl offensichtlichste “Macke” die Jonas hat ist die Tatsache das er 5 Jahre ist und immer noch Windeln trägt ( diese werden zum Glück ab dem 4. Lebensjahr von der Krankenkasse bezahlt, falls das für jemanden Interessant ist 😉 ). Ansonsten würde er auf den ersten Blick einfach als “Schüchtern” durchgehen. Jonas ist normal bis überdurchschnittlich Intelligent und wird mit seiner “Behinderung” dennoch in der Lage sein später ein normales und eigenständiges Leben zu führen wie andere auch. Er muss dafür seine Behinderung selbst kennenlernen und lernen wie er gewisse Situationen umgeht oder mit ihnen anders umgehen kann, dafür wird er zukünftig in einem Autismus Therapie Zentrum der Lebenshilfe spezielle Förderung bekommen.
Aber natürlich ist uns als Eltern auch schon vor der Diagnose bewusst gewesen das mit Jonas etwas ” nicht stimmt “. Auf ungewohnte Situationen reagierte er stets panisch, das fing an bei einfachen Änderungen des Weges den wir zum Kiga gingen und Jonas sich auf den Boden fallen ließ bis hin zu U-Untersuchungen beim Arzt die abgebrochen werden mussten weil Jonas schon beim einfachen Abhören der Brust panisch um sich trat und schlug. Bis heute braucht er meistens wenn wir die Großeltern besuchen oder andere Bekannte die er regelmäßig sieht 5-10 Minuten in denen er im Flur bleibt und wartet um in diese Situation “Besuch” zu finden. Ebenso vor großen Räumen mit vielen Menschen drin hat Jonas Angst und muss sich erstmal verstecken.
So haben wir uns erstmal von Situation zu Situation gearbeitet als Eltern ehe wir eine Autismus Diagnose hatten und haben für uns bereits gelernt wie wir mit manchen Situationen umgehen können um sowohl uns als auch Jonas den Alltag etwas zu erleichtern, das ein oder andere wird mit Sicherheit auch bei nicht-autistischen Kindern hilfreich sein können 😉
Heute jedoch möchte ich erstmal allen Muttis, Geschwistern usw von Autisten einen gut gemeinten Rat an die Hand geben.
Es ist immernoch das gleiche Kind, wie vor der Diagnose. Er oder sie hat sich nicht plötzlich verändert und wurde über Nacht zum Autisten, er oder sie wurde bereits so geboren und ist mit euch zusammen bereits so Aufgewachsen. Seht die Diagnose an sich also ehr als etwas Positives: ” seine Macken haben jetzt einen Namen” das war unsere Reagtion bei dem Diagnosegespräch mit den Ärzten. Seid dem gehen wir wesentlich relaxter an komplizierte Situationen ran weil wir wissen das sein Verhalten nicht böswillig ist oder er einfach nur keine Lust grade dazu hat. Ebenso positiv ist das man jetzt wo man weiß womit man es zu tun hat sich um Mögliche Förderungen usw kümmern und beraten lassen kann.
Die Welt geht nicht unter 🙂
[…] Macken haben dann jetzt halt einen Namen “ war unser erster Kommentar dazu ( Nachzulesen: HIER ). Mein Mann hat daraufhin erstmal bei der hiesigen „Lebenshilfe“ einen Termin […]